2023 geht’s weiter

Wie haben unsere Fußballer die enttäuschende WM 2022 in Katar verkraftet? Wie geht es mit den mRNA-„Impfungen“ weiter? Wie werden es die Leistungssportler national wie international verkraften? Gibt es Langzeitfolgen und wenn ja, welche? Worauf sind unsere Proficlubs vorbereitet? Zu diesen und vielen anderen Fragen demnächst an dieser Stelle mehr.

26.10.2021 Die DFL empfiehlt unter anderem allen am Spielbetrieb beteiligten Personen eine Impfung gegen das Coronavirus. Diese Haltung hat die DFL bereits vielfach deutlich gemacht und darüber hinaus Maßnahmen initiiert, um auf die Bedeutung von Impfungen im Kampf gegen das Coronavirus aufmerksam zu machen.

Faszination Fankurve

Ultras_Union Berlin

Der Brandbrief der Ultras sorgt für eine Wende in der Diskussion um Dietmar Hopp und Kollektivstrafen. Das Dokument, welches unter anderem vom Portal „Faszination Fankurve“ veröffentlicht wurde, gibt es hier im Wortlaut (ungekürzt):

Kollektivstrafen zum “Schutze” eines Milliardärs – der DFB zeigt erneut sein wahres Gesicht

In den vergangenen Wochen wurde die Fußballöffentlichkeit erneut Zeuge der Doppelmoral und Demokratiefeindlichkeit der Vertreter des sogenannten „modernen Fußballs“. Ihren Höhepunkt erreichte die Absurdität vorerst am vergangenen Wochenende.

Sich gegenseitig übertreffend fabulierten Dietmar Hopp, Karl-Heinz Rummenigge und der DFB selbst, neben abgehalfterten D-Prominenten des Fußballs über „Würde“, „Moral“ und „Respekt“. Dieselben Personen, die im Falle Hopp daran arbeiten, dass der Fußball der Zukunft von hochgezüchteten Retortenvereinen mit unkritischem Klatschpublikum beherrscht wird und der ungebetenen Meinungen gerne mit einem Hochfrequenzgerät begegnet, welches Körperverletzungen nach sich zieht. Oder die, im Fall Rummenigge, Trainingslager in Katar abhalten, einem Land, welches Menschenrechte und somit die oben erwähnten Werte mit Füßen tritt. Ein Land, welches auch aufgrund der DFB-Funktionäre die Weltmeisterschaft 2022 austragen wird. In Anbetracht der nicht aufgeklärten gekauften WM 2006 ist auch hier davon auszugehen, dass sich die Herren das einige teure Uhren haben kosten lassen.

Diese moralisch alles andere als integren Personen und Strukturen wollen uns Fans nun erzählen, was Anstand ist und stören sich an der zugespitzten Wortwahl, mit der wir unsere Kritik äußern. Nur, wenn es keine Möglichkeit gibt, grundlegende Veränderungen im deutschen Fußball zu erreichen, müssen wir eben zu drastischeren Maßnahmen greifen. Dass es keine andere zielführende Möglichkeit gibt, haben die von uns geführten Gespräche mit den Verbänden gezeigt, die letztlich nicht mehr waren als ein großer Scheindialog.

Die tatsächliche Schande der vergangenen Wochen liegt im Verhalten der Verbände, allen voran des DFB. Zuerst wurden die öffentlichkeitswirksam ausgesetzten Kollektivstrafen wieder eingeführt. Wohlgemerkt, in einer von einem Fußballverband geschaffenen Paralleljustiz. Diese verfassungswidrige Art der Bestrafung ist mit unserem Verständnis von Demokratie nicht in Einklang zu bringen. Indem der DFB diese nun wieder ausspricht, offenbart er nicht nur erneut sein verzerrtes Bild von Rechtsstaatlichkeit, sondern beweist auch eindrücklich, dass er nur solange an Veränderungen und Dialog interessiert ist, solange sein Geschäft nicht ernsthaft gestört wird. Nicht einmal die wenigen Fanorganisationen, die noch mit dem DFB im Dialog stehen, wurden über die “neue Linie” des Verbandes informiert, geschweige denn, deren Meinung eingeholt. Der DFB zeigt wiederholt, dass er kein ernsthaftes Interesse an einem Dialog mit Fans verfolgt. Unter Fritz Keller scheint sich auch hier leider nichts zum Positiven verändert zu haben.

Darüber hinaus sollen von nun an zum Wohle eines Milliardärs sämtliche „Diskriminierungen“ und „Beleidigungen“ sanktioniert werden, bei Wiederholungen droht ein Spielabbruch. Eine Selbstoffenbarung seiner eigenen Unabhängigkeit lieferte der DFB bereits, in dem er im Vorfeld des Spieltags eine Einflussnahme von Vereinsfunktionären und Absprachen zuließ. Der erste Spieltag mit dieser Regelung hat gezeigt, worum es den Verantwortlichen und dem DFB wirklich geht, um schlichte Zensur. Anders ist die Unterbrechung in Meppen nicht zu erklären. Auch, wenn die Verbände jetzt wieder ein Stück weit zurückrudern, zeigt sich klar, in welche Richtung es gehen soll und wird.

Wir sind nicht gutgläubig und waren es auch nie. Und so lassen wir uns auch diesmal nicht blenden. Es geht hier weder um antirassistisches Engagement, noch um Diskriminierung und schon gar nicht um Anstand und Werte. In diesem Falle hätte sich der DFB in der Vergangenheit entschiedener, auch im eigenen Dunstkreis, positionieren müssen. Dieses geschah, wie zu erwarten nicht. Es geht schlichtweg um die Bekämpfung unserer Fankultur und unserer Werte. Die Profiteure des Geschäfts „Fußball“ versuchen mit diesem scheinbar verfänglichen Thema die Fankurven zu spalten, um letztlich die aktiven Fanszenen zu entfernen. Denn diese sind es, die stets den Finger in die Wunde legen und sich für demokratische Vereine, effektive Mitbestimmung im Fußball, für den Erhalt der 50+1 Regel, für bezahlbare Eintrittskarten und fangerechte Anstoßzeiten einsetzen und somit letztlich für das, was uns Fans die Identifikation mit diesem Sport noch halbwegs gelingen lässt.

Aber dieses Engagement ist dem DFB und seinen Verbündeten ein Dorn im Auge, welchen es zu bekämpfen gilt. Diesen Kampf nehmen wir auch weiterhin gerne an, denn wir haben keine andere Wahl, als ihn zu führen, wenn wir unseren Fußball zumindest teilweise noch erhalten wollen. Dieser Kampf kann plakativ, zugespitzt und provokant geführt werden oder tiefgründig und differenziert – wichtig ist, dass wir ihn führen!

Denn wir Fans sind die Basis und die Seele des Fußballs und wir lassen uns weder von Kollektivstrafen, noch von Spielunterbrechungen davon abhalten, für unsere Sache einzustehen.

Wir fordern und erwarten daher:

Kollektivstrafen abschaffen! Es wird Zeit, dass der DFB sein mittelalterliches Rechtsverständnis für alle Zeit hinter sich lässt und Kollektivstrafen nicht nur aussetzt, sondern seine Rechts- und Verfahrensordnung diesbezüglich ändert und damit das Instrument der kollektiven Bestrafung abschafft. Im gleichen Zuge erwarten wir die sofortige Aufhebung der gegen Borussia Dortmund ausgesprochenen Zuschauerausschlüsse.
Die wirklich hässlichen Gesichter des Fußballs bekämpfen! Der Fußball ist kaputt.

Wirtschaftliche Interessen werden hofiert, das System sorgt dafür, dass reiche Klubs immer reicher werden, in den Verbänden steht Korruption an der Tagesordnung und um Menschenrechtsverletzungen schert man sich einen Dreck. Nicht erst seit den „Football Leaks“- Enthüllungen ist bekannt, dass Verbände und Vereine sich an diesen Zuständen nicht stören – im Gegenteil, sie fördern sie sogar. Hier muss endlich gegengesteuert werden, sollte den Herren wirklich etwas am Fußball liegen!

Wer nur am maximalen Profit orientiert ist, Werte deshalb nur zu seinem (Wettbewerbs-)Vorteil benennt und sich mit jahrelanger Kritik von Fans nicht ehrlich auseinandersetzt, macht sich lächerlich, wenn er sich als Hüter der Moral inszeniert. Wir Fans werden die Praxis vom letzten Spieltag nicht einfach so hinnehmen und im Zweifel weiter Unterbrechungen und auch Abbrüche in Kauf nehmen.

Fick dich DFB!“

Weitere Info: www.fananwaelte.de

Die „Arbeitsgemeinschaft Fananwälte“ ist ein Zusammenschluss von Rechtsanwälten und Rechtsanwältinnen, die regelmäßig Fußballfans vertreten. Auf ihrer Homepage finden Sie Informationen über Rechtsprobleme rund um die „Leidenschaft Fußball“ und über die Arbeitsgemeinschaft.

Rasenfunk

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Sehr zu empfehlen: https://rasenfunk.de/

Der Rasenfunk ist ein im August 2014 gegründeter deutschsprachiger Podcast, in dem mit Journalisten, Fans, Bloggern und Podcastern über Fußball geredet wird. Moderiert werden die Sendungen des Rasenfunk vom Sportjournalisten Max-Jacob Ost. Für die Technik hinter dem Podcast ist Frank Helmschrott zuständig, er ist nur in einigen wenigen Folgen zu hören. Der Rasenfunk ist werbefrei, er wird ausschließlich durch die Unterstützung der Hörer finanziert.

Der Podcast besteht aus Diskussionen des Sportjournalisten Max-Jacob Ost mit wechselnden Gästen. Im Versuch, sich von gängigen Fußballgesprächsrunden wie dem Doppelpass oder Sky90 abzugrenzen, werden boulevardeske und populistische Themen im Rasenfunk weitgehend ausgespart. Gegenüber der Allgemeinen Zeitung aus Mainz beschrieb Ost die Motivation zum Rasenfunk so: „Uns war das, was TV und Radio zu Fußball bieten, zu oberflächlich, die Gesprächsführung zu lapidar. Also gehen wir in die Tiefe, schlagen keine Phrasen, und offenbar haben solche Formate nicht nur uns gefehlt.“ Alle Sendungsformate kennzeichnet eine sachliche Diskussion, die oft auch sehr von Taktik geprägt ist. Dennoch scheut Ost sich nicht, zu gesellschaftspolitischen Themen im Fußball Stellung zu beziehen. Erklärtes Ziel des Rasenfunks ist es auch, die kleineren Vereine der Bundesliga gebührend zu analysieren und damit dem Ungleichgewicht in der gängigen Sportberichterstattung zugunsten quotenträchtiger Vereine wie Bayern München oder Borussia Dortmund entgegenzuwirken.

Quelle: Wikipedia

 

Thomas Broich über seine Profikarriere

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Auf dem Platz galt Thomas Broich als eine der Hoffnungen des deutschen Fußballs. Sein Aufstieg in den Profifußball passierte zu der Zeit als man nach technisch versierten Dribblern mit dem Auge für gute Pässe gierte. Neben dem Platz war er mindestens genauso spannend: Er hörte und machte Musik, las schlaue Bücher und stellte sich gerne als etwas anderer Fußballprofi dar. Was sich alles im Spitznamen „Mozart“ versammelte. Doch statt WM 2006 im eigenen Land hieß es Fanmeile. Statt Führungsspieler demotivierter Mitläufer. Erst mit dem Absprung nach Australien befreite sich Thomas von dem, was ihm Fußball zur Last gemacht hatte. Und erlebte seine glücklichste Zeit als Profi.
Der Rasenfunk spricht mit ihm über seine Zeit bei Wacker Burghausen, Borussia Mönchengladbach, dem 1. FC Köln, dem 1. FC Nürnberg und Brisbane Roar.

Das komplette Radio-Interview hier: https://www.youtube.com/watch?v=06uneOnrolc

 

„Bei uns kannst Du Fußball leben“

Steffen Baumgart

Paderborn-Trainer Steffen Baumgart gab am letzten Samstag im Aktuellen Sportstudio (ZDF) ein sehr beeindruckendes TV-Interview… erfolgreich Fußball spielen ist eigentlich ganz einfach, solange der Spaß und die Freude daran nicht verloren gehen… Und er äußerte sich dabei auch zu unserem gesellschaftlich nach wie vor sehr schwierigem Ost-/West-Verhältnis in Deutschland.

Steffen Baumgart glaubt fest daran, dass der Aufsteiger die Bundesliga halten kann. Mit exzellenten Bedingungen und gestärktem Gemeinschaftsgefühl könne man Fußball in Paderborn leben. Es geht daher nicht darum, nur eine Runde mitzuspielen.

Siehe das ganze TV-Interview hier:
https://www.youtube.com/watch?v=jCNCZobR4WA

Uli Borowka: Volle Pulle – Mein Doppelleben als Fußball-Profi und Alkoholiker

Uli Borowka

„Ich habe mich ausgezogen bis auf die Unterhose“

Publikumsliebling, Nationalspieler, Alkoholiker: Der Ex-Profi berichtet über sein Doppelleben, furchtbare Abstürze – und seinen Kampf zurück

Siehe dieses sehr bewegende Interview von Dennis Schlüter und Niels Körner auf Sport Bild am 29.03.2018 hier

Internationale Forschung

Quelle: MentalGestärkt – Psychische Gesundheit im Leistungssport (DSHS Köln). http://mentalgestaerkt.apps-1and1.net/forschung/

Neue Überblicks-Studie zur psychischen Gesundheit bei Leistungssportler_innen

Die Studie “The Mental Health of Elite Athletes: A Narrative Systematic Review“ von Simon M. Rice et al., die im Februar 2016 veröffentlicht wurde, befasst sich mit dem Thema psychische Gesundheit und allgemeines psychisches Wohlbefinden bei Leistungssportler_innen. Der Artikel beinhaltet einen systematischen Überblick über 60 durch standardisiertes Extrahieren ausgewählte Studien, welche sich, grob eingeteilt, mit dem Zusammenhang von Leistungssport und Missbrauch psychoaktiver Substanzen, Essstörungen, der Prävalenzrate für psychische Störungen und Erkrankungen bei Leistungssportler_innen befassen.

Insgesamt stützen sich die Befunde damit auf eine Stichprobe von über 10.000 Athlet_innen, bei denen es sich bei einem Großteil um Leistungssportler_innen handelt. Dabei stammen die Athlet_innen aus verschiedensten Bereichen des Einzel- sowie Mannschaftssports (z.B. Tennis, Schwimmen, Wrestling, Rugby, Football und Fußball)

Die Ergebnisse dieses systematischen Reviews können folgendermaßen zusammengefasst werden:

  • Generell erleben Leistungssportler_innen eine Bandbreite an Stressoren, die potentiell die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen begünstigen könnten. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den psychologischen Einfluss von Schlüsselfaktoren wie Verletzungen, exzessives Training/ Übertraining und Burnout sowie das Managen von Leistungsdruck und kompetitiver Druck gelegt.
  • Alles in allem kann die Prävalenzrate für psychische Erkrankungen (Depression, Angst und Beklemmungen) bei Leistungssportler_innen mit der Prävalenzrate in der Allgemeinbevölkerung verglichen werden.
  • Es besteht allerdings eine höhere Vulnerabilität für Erkrankungen wie Essstörungen, besonders wenn die Athlet_innen eine Sportart praktizieren, in welcher ein besonderes Körperbild gefordert wird. Zudem sind Athletinnen öfter von Essstörungen betroffen.
  • Der Missbrauch von psychoaktiven Substanzen kann aufgrund eines Mangels an reliablen Studien nicht eindeutig herausgestellt werden, allerdings kann bei Leistungssportler_innen ein erhöhter Alkoholkonsum festgestellt werden; dies lässt sich jedoch durch ein sog. „Binge-Muster“, d.h. durch extremen Konsum in nicht-kompetitiven/ Urlaubsperioden, erklären und somit relativieren. Bei Befragungen bezüglich des Konsums illegaler Droge wurde eine sehr niedrige Missbrauchsrate berichtet (nur ca. 8%), was sich möglicherweise auf die strengen und häufigen Drogenkontrollen zurückführen lässt.
  • Besonders verletzte Athlet_innen, solche, die ihre (leistungs-)sportliche Karriere beenden, und Sportler_innen, die gegenwärtig Probleme beim Ausführen ihrer Leistung haben, sind anfällig für psychische Störungen.
  • Einen Risikofaktor für psychische Erkrankungen stellt in besonderem Ausmaß eine zu niedrige soziale Unterstützung dar, was an dieser Stelle die Dringlichkeit von formalen und informalen Netzwerken zur Unterstützung von Leistungssportler_innen verdeutlicht.

Die Ergebnisse der Studie betonen besonders folgende Aspekte:
1. Es besteht weiterhin ein besonderer Bedarf an qualitativ hochwertigen, systematischen, methodologisch korrekten Studien zum Thema Leistungssport und psychischer Gesundheit.
2. Neben den Modellen, die sich auf die psychische Gesundheit konzentrieren, müssen auch Modelle entworfen werden, die sich auf die Behandlung von bereits bestehenden, verfestigten Störungsbildern bei Leitungssportler_innen konzentrieren. Modelle sollten bereits präventiv angewendet werden, um mithilfe von frühen Interventionsmaßnahmen die psychische Gesundheit von Leistungssportler_innen zu bewahren. Die Zusammenarbeit von Fachleuten sollte dabei über die Grenzen der einzelnen Disziplinen hinausgehen und interdisziplinär stattfinden.

Quelle: Rice, S. M., Purcell, R., Silva, S. de, Mawren, D., McGorry, P. D., & Parker, A. G. (2016). The mental health of elite athletes: A narrative systematic review. Sports Medicine, 1–21. doi:10.1007/s40279-016-0492-2

Fehlende Nachhaltigkeit in der psychologischen Betreuung von Fußballprofis

Der Schutz, die Förderung, Kontrolle und Aufrechterhaltung des physischen, mentalen und sozialen Wohlbefindens auch lang nach dem Rückzug aus dem Beruf wurde 2009 von der Weltgesundheitsorganisation als ein fundamentales Menschenrecht erklärt. Im Geschäft des professionellen Fußballs findet man Untersuchungen der Arbeitsgruppe um Vincent Gouttebarge zufolge jedoch ein deutlich anderes Bild vor. Im Spannungsfeld zwischen verschiedensten Interessengruppen, die größtenteils auf Profit abzielen, spielt die Erhaltung des physischen und psychischen Wohlbefindens der Spieler -vor allem nach deren Karriereende- eine äußerst untergeordnete Rolle. Als zentrales Ergebnis einer Interviewbefragung aktiver und ehemaliger Fußballprofis ging hervor, dass bereits während der aktiven Profikarriere die mentale und soziale Unterstützung aus Sicht der Spieler als unzureichend beurteilt wurde. Nach Beendigung der Karriere war Unterstützung dieser Art, sowie medizinische Betreuung, häufig  gar nicht mehr zugänglich. Daraus abgeleitet ergibt sich die Notwendigkeit einer umfassenden physischen und psychologischen Betreuung der Profispieler über deren aktive Profizeit hinaus.

Quelle: Gouttebarge, V., & Aoki, H. (2014). Lifespan perspective of professional Footballers´ Health. Asian Journal of Sports Medicine, 5(4).

Ein Besuch der hervorragenden Homepage von MentalGestärkt lohnt sich immer:

http://mentalgestaerkt.apps-1and1.net/

Als Sportpsychologe (asp/bdp) und Psychotherapeut (HPG) bin ich selbst langjähriges Mitglied von MentalGestärkt und biete meine Dienstleistungen auch für Leistungssportler_innen in schwierigen Situationen an. Weitere Informationen finden Sie auf meiner Homepage: http://www.cord-bitter.de

 

Neymar-Wahnsinn: Streich kritisiert Transfersummen

Christian Streich

Der Neymar-Transfer steht vor dem Abschluss. 222 Millionen Euro Ablöse wird Paris St. Germain an den FC Barcelona bezahlen, Neymar einen weiteren gewaltigen Gehaltssprung machen. Freiburgs Trainer Christian Streich holte diesbezüglich zu einem Vortrag über die „Macht des Geldes“ aus. Siehe VIDEO hier.

Abschalten!

Neymar

Mega-Wechsel perfekt: Barca bestätigt 222 Mio-Transfer von Neymar. Der internationale Profi-Fußball hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Ich empfehle unseren (TV-)Fußballfans in Zukunft, solche heuchlerisch verlogenen EVENTS in keinster Weise mehr zu unterstützen und bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Stadien dagegen gewaltfrei und kreativ Flagge zu zeigen! Früher oder später wird diese irrsinnige, pathologische Transferblase ohnehin platzen!

 

Freigeist Thomas Müller

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Man kann über Matthias Sammer denken was man will. Aber heute hat er in der Öffentlichkeit mal wieder sein ganzes, geballtes Fußballwissen und vor allem sein sportpsychologisches Know-How im Leistungssport gezeigt. Und dabei war ich mit Sicherheit noch nie FC Bayern München Fan – und werde es auch nie sein!

Siehe seine Statements zum James Rodriguez Transfer hier.

Fenster zu… die Vögel könnten kommen!

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Das heuchlerisch, verlogene Milliarden-Spiel im medialen internationalen Profi-Fußball hat irgendwann ausgespielt. Professionelle, seriöse Sportpsychologen im Leistungssport sind keine Feuerwehrleute mit Alibifunktion.

Swimming Studies – Bahnen ziehen

LEANNE SHAPTON

Dies ist nicht nur ein hervorragendes, einzigartiges Buch für Leistungssportler, Liebhaber des Schwimmens… von Liebesgeschichten und der Künste. Hier geht es auch um das Thema des Erwachsenwerdens.

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Mit dem Überraschungserfolg »Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke aus der Sammlung von Lenore Doolan und Harold Morris, darunter Bücher, Mode und Schmuck« erfand Leanne Shapton auf spektakuläre Weise die Liebesgeschichte neu. »Bahnen ziehen« ist ihre Liebeserklärung an das Schwimmen. Und wieder beschreitet sie neue Wege des Erzählens – in Wort und Bild.

INHALT: Der Geruch von Chlor durchweht dieses Buch, die Rufe des Trainers hallen darin wider. Junge Menschen auf dem Sprung zum großen Traum: Teil des olympischen Schwimmteams zu werden. Selbst jenseits des Beckens noch ist ihr Leben, sind ihre Gespräche und Träume, ihre Essgewohnheiten und Liebesbeziehungen geprägt vom Rhythmus des Trainings und ihren sportlichen Ambitionen. Doch wo hat die Faszination für das Schwimmen ihren Ursprung? In den Kinderbüchern? Den Familienausflügen ans Meer? Und was ist heute, wo ganz andere Dinge ihr Leben bestimmen, von dieser Faszination noch übrig? Leanne Shapton, damals selbst Teil der Schwimmmannschaft, geht diesen Fragen nach – Bahn um Bahn. So ist aus sehr persönlichen Momentaufnahmen zwischen Selbstdisziplin und Selbstfindung ein eindringliches, unmittelbares Panorama des Erwachsenwerdens entstanden.

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Über die Autorin:
Leanne Shapton, geboren 1974 in Toronto, ist Autorin, Illustratorin und Verlegerin. Sie arbeitet frei für die New York Times und ist Mitbegründerin von J&L Books, einem Non-Profit-Verlag, der sich auf neue Fotografie, Kunst und Literatur spezialisiert hat. In Deutschland erregte sie 2010 mit ihrem Buch Bedeutende Objekte und persönliche Besitzstücke aus der Sammlung von Lenore Doolan und Harold Morris, darunter Bücher, Mode und Schmuck großes Aufsehen.

Hier geht es direkt zu ihrem Buch: LINK

King of the World

King of the World: Boxlegende Muhammad Ali ist tot

Muhammad Ali

Am 3. Juni 2016 ist unsere Boxlegende Muhammad Ali in Scottsdale, Arizona (USA) gestorben. Er war nicht nur ein Jahrhundert-Boxer. Ihm ging es stets auch um den FRIEDEN in unserer Welt. Er war vielleicht DER bedeutendste, friedlichste Botschafter / Vermittler zwischen allen (religiösen) Kulturen, weltweit! Mental war er bis zu seinem Tod unschlagbar. Für jeden Sportpsychologen ist sein Lebenswerk eine wahre Goldgrube! Er hinterlässt eine sehr große Lücke. Hier ein FAZ-Nachruf-Text aus der Presse:

Zum Tod von Muhammad Ali

Der seine Gegner sanft schlug

Muhammad Alis Kämpfe waren noch beeindruckender als sein ganzes Gerede. Denn das Großmaul boxte einfach unfassbar viel schöner als alle anderen. Man war schon beim Zusehen überfordert – und hingerissen.

FAZ. 04.06.2016, von Jürgen Kaube

Es gab die Mondlandung, und es gab Muhammad Ali. Das waren in den frühen Siebzigern die beiden einzigen Gründe dafür, als Kind spät fernsehen zu dürfen. So war das jedenfalls bei uns. Wir haben ihn schon dafür geliebt und noch mehr als den Mond. Was Ali angeht, so nannten ihn manche damals noch immer Cassius Clay und ein Großmaul, das allen Ernstes behaupte, der Größte zu sein. Trotzdem wollte man ihn und nicht seine Gegner gewinnen sehen. Selbst diejenigen wollten das, die das Gegenteil behaupteten. Denn Jerry Quarry, um nur den ersten zu nennen, dessen aussichtsloser Kampf gegen Ali uns eine halbe Nacht vor dem Fernseher bescherte, wäre als Sieger nicht ergiebig gewesen. Genau so wenig wie Bugner und Frazier und Norton und Foreman.

Muhammad Ali war ergiebig. Er brachte Geschichten mit und setzte mit jedem Kampf seine Geschichte, die Geschichte fort. Es war die Geschichte seiner Kriegsdienstverweigerung – „Kein Vietcong nannte mich jemals Nigger“ –, seiner Verurteilung zu Gefängnis dafür, seiner Namensänderung. Mein Großvater hielt mir Vorträge über das antike Rom, um zu erklären, warum jemand in Kentucky „Cassius Marcellus“ getauft worden war. Vorträge über die „Nation of Islam“ gab es allerdings nicht.

Die frühen Kämpfe Alis waren nur aus der Zeitung bekannt und Kindern gar nicht. Erst viel später erschloss uns David Remnicks fabelhaftes Buch „King of the World“ (Berlin Verlag, 2000) über Clay, Floyd Patterson und Sonny Liston die Vorgeschichte all der Geschichten, die Kämpfe vor den Kämpfen und dass es immer derselbe Kampf war: gegen den Rassismus, gegen die Mafia, gegen die Sportjournalisten – „Eat your words!“ –, die definieren wollten, was ein schwarzer Boxer zu sein habe. Wenn wir damals gewusst hätten, dass Clay den als unbesiegbar geltenden Liston schon nach 105 Sekunden der ersten Runde niedergestreckt hatte, um sich danach über ihn zu beugen und zu schreien, der Penner solle gefälligst wieder aufstehen, hätten wir begriffen, was er mit „der Größte“ meinte. Da wir es nicht wussten, blieb unsicher, ob der Größte nicht doch Bobby Fischer war. (Falls Fußballfans jetzt vielleicht mit Pelé kommen: Der Größte kann man nur in einer Einzelsportart sein und nur durch eine Einzelsportart werden.)

Die Frage, was ein schwarzer Boxer zu sein hat, spielte selbst ziemlich weit weg von Kentucky eine Rolle. Die Kämpfe mit Joe Frazier, die nächsten und die wichtigsten, derentwegen wachgeblieben wurde – Oscar Bonavena wurde übersprungen oder nicht gesendet –, galten als Entscheidung über Tugenden. Oder besser: als Kampf zwischen Tugend und Untugend. „Onkel Tom“ hatte Ali seinen Gegner beleidigt. Aber der wirkliche Kampf lehrte, zwischen ihm und dem ganzen interessanten Gerede vorher und nachher zu unterscheiden. Das war das eigentliche Ereignis: wie das Drama die Redensarten verdrängte. Denn wenn es das Großmaul war, das so unfassbar viel schöner boxte, und wenn es gewann, nicht weil es das Großmaul war – David Remnick ist sich da aber mit guten Argumenten nicht so sicher –, sondern weil es schöner boxte, dann zum Teufel mit den moralischen Beschwerden über ihn.

„Alles ist Stil“, wie es in Joyce Carol Oates‘ essayistischer Hymne „Über Boxen“ (Manesse Verlag, 2013) heißt. Ali schien das zu beweisen, indem er alles am Kampf wahrnahm und verarbeitete: das Vorher, das Nachher, den Gegner dazwischen, was der tat und was der vorhatte, und außerdem die Stimmungen im Publikum, die er währenddessen auch noch steuerte. Man hatte den Eindruck, die Gegner waren durch so viel Kausalitätskontrolle überfordert. Man selbst war es auch und hingerissen.

Aber nicht Ali hatte den „Kampf des Jahrhunderts“ 1971 im Madison Square Garden gewonnen, sondern Frazier. Jan Phillip Reemtsma führt das in „Mehr als ein Champion“ (Hamburger Edition, 2013) darauf zurück, dass Ali sich erst von seiner eleganten Phase, von den Clownerien und den Überraschungen lösen musste, um gegen den ständig den Kopf nach unten vorstoßenden, alles einsteckenden, aber immer näher kommenden und nicht nur seine Rippen attackierenden Frazier zu behaupten. Sonny Liston und George Foreman waren Leute, die auf einen K.o. in den ersten Runden aus waren. Frazier hingegen machte es nichts aus, wenn der Gegner stehenblieb. Da war mit einem verblüffenden Einfall wie dem in Kinshasa 1974, sich in die Seile zu legen, Foreman – „Come on, George, show me something“ ruft er ihm zu – sich austoben zu lassen und jeweils am Rundenende den Erschöpften und Entnervten zu attackieren, nichts zu machen. Gegen Frazier halfen weder Stil noch Kenntnis des Gegners. „Gegen diese Maschine helfen dir keine Lügen“, hat man über ihn gesagt.

Man weiß bis heute nicht genau, wie Ali 1975 in Manila gegen Frazier gewonnen hat. Es war ein Kampf, der gefühlt eine ganze Nacht lang dauerte. Noch im Ring nennt Ali Joe Frazier den größten Kämpfer aller Zeiten – „next to me“ – und sagt: „Ich möchte zurücktreten, das ist zu schmerzhaft, das ist zu viel Arbeit.“ Abermals hatte man einen anderen Ali gesehen, einen voller Ernst, voller Leidensfähigkeit und Bereitschaft, keinen Stil zu boxen und aus der Erschöpfung heraus zu gewinnen. Als er jung war, meinte Cassius Clay einmal, sein Stil werde ihn vor Verletzungen schützen, er schlage seine Gegner sanft. Die Nacht gegen Frazier hatte nichts Sanftes, Ali stand sie schutzlos durch, und wir dachten damals paradoxerweise gerade angesichts dieser puren Essenz des Boxens, ohne jede rhetorische Zutat, womöglich sei es doch keine so gute Sache. Danach kamen noch weitere Geschichten, aber nichts Vergleichbares mehr.

Das zerstörte Sommermärchen?

Niersbach_3Wolfgang Niersbach (Präsident DFB) äußert sich in einer Pressekonferenz in Frankfurt zum Sachstand um Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergabe 2006 an Deutschland.

Siehe die gesamte Pressekonferenz am 22.10.2015 auf Phoenix: hier

Warum (fast) alle Bundesligisten Werbung für »Bild« machen

»Es wirkt befremdlich«

Bild-HetzeAm kommenden Spieltag werden (fast) alle Bundesligaspieler mit einem » Wir helfen / refugees welcome « – Aufnäher auflaufen. Die Fan-Organisation »Unsere Kurve« kritisiert das. Siehe sehr lesenswerten Artikel von „11 Freunde – Magazin für Fußballkultur“ hier

„Der Fußball ist aalglatt geworden“

(Robert Pohl, Sprecher der Interessengemeinschaft „Unsere Kurve“).

Auch dies verstehe ich unter angewandte Sportpsychologie: Diese Bundesligaclubs St. Pauli, SC Freiburg und der FC Union Berlin haben sich sehr klar und eindeutig gegen diese seit vielen Jahren betriebene heuchlerisch, verlogene BILD-Medienhetze entschieden, u.a. deshalb, weil sie längst eigene Initiativen zur Flüchtlingsproblematik und gegen die Ausländerfeindlichkeit erfolgreich an den Start gebracht haben! Die Fans in den Stadion haben ein sehr feines Gespür!

Wolfsburg bestätigt: Kevin De Bruyne-Wechsel für 80 Millionen perfekt

Der WAHNSINN in der englischen Premier League, im internationalen Fußball geht weiter… mit seinen TV-Milliarden-Deals, arabischen Multi-Oel-Milliardären. Dieser Junge Kevin De Bruyne (24) ist ein sehr guter Fußballer… nach einer bisher sehr guten Saison. Aber durch diesen Schritt erreicht der internationale Fußball in seiner völlig „überhitzten Luftblase“ die nächste katastrophale Phase… bis hin zum irgendwann hoffentlich totalen Zusammenbruch! Kein noch so guter Fußballer ist 80 Millionen oder weit weniger wert. Ich und die meisten andere Fußballfans finden es einfach nur noch absolut pervers! In der klinisch-medizinischen bzw. Angewandten (Sport-)Psychologie nennt man solch eine Pathologie ganz einfach nur – gelinde formuliert – totaler Realitätsverlust… alle anderen Behauptungen sind reine, verlogenen Heucheleien! PS: Wollte Kevin De Bruyne wirklich wechseln, oder schaute auch in diesem Fall sein eingetragender FIFA-Spielerberater lieber auf sein Konto?

Rudi Völler: „Wer so etwas macht, hat den Fußball nie geliebt“

MEIN KOMMENTAR dazu siehe Textende.

Marcell Jansen     rudi-voeller     Simon Rolfes

Rudi Völler attackiert Marcell Jansen: „Wer so etwas macht, hat den Fußball nie geliebt“. Im „Aktuellen Sportstudio“ erklärte der Leverkusen-Boss, warum er das frühe Karriere-Ende des Ex-Nationalspielers nicht versteht.

Rudi Völler (55) teilt mal wieder aus! Sein aktuelles Ziel: Marcell Jansen (29). Jansen (46 Länderspiele) hatte Anfang Juli in BILD sein Karriere-Ende verkündet, nachdem der Hamburger SV den Vertrag mit ihm nicht verlängern wollte. Diesen frühen Abschied von der Fußballbühne kann Leverkusen-Boss Rudi Völler überhaupt nicht nachvollziehen.

Der Ex-Teamchef (2000-2004) ätzte am Samstagabend im ZDF-Sportstudio: „Wenn einer so früh aufhört ohne verletzt zu sein, dann – finde ich – ist das ein Schlag ins Gesicht eines jeden Sportinvaliden oder Jugendspieler, der irgendwann mal Fußballprofi werden will.“

Harte Worte, die Jansen gelassen zur Kenntnis nahm. Der Ex-Verteidiger betonte, sein Karriereende hätte „gar nichts mit dem HSV zu tun, die Angebote waren ja da“. Vereine aus dem Ausland (u.a. aus der Premier League) waren interessiert. Der Ex-Verteidiger: „Ich bin so erzogen worden, dass ich auch hinter einer Sache stehen muss“, so Jansen, der in der Bundesliga für Borussia Mönchengladbach, Bayern München und den Hamburger SV spielte.
Der 242-malige Bundesligaspieler konterte Völler, warnte: „Was man nicht vergessen darf ist, dass man bei solchen Botschaften auch ein Statement setzt, dass man Spielern dazu rät etwas zu machen, wovon sie nicht überzeugt sind, weil sie dann vielleicht nochmal die Kohle mitnehmen können.“ Für Jansen kam das nicht in Frage.

Ex-Kollege Simon Rolfes (33), langjähriger Kapitän von Bayer Leverkusen, hat Verständnis für Jansen: „Natürlich wäre es für ihn lukrativ gewesen, noch weiterzuspielen. Aber ich glaube, dass es mehr Motive geben muss um zu spielen. Und wenn Marcell nicht den Reiz einer neuen Aufgabe hätte eingehen wollen ist auch das ein Aspekt, den man berücksichtigen muss.“ Verständnis, welches Jansen von Völler wohl nie bekommen wird.  Quelle: Bild Online am 02.08.2015; Siehe auch hier

Aussteiger aus dem „Business-Modell Fußball“ / „Ein Leben im goldenem Käfig“ siehe den Original ZDF-TV-Beitrag ‚des aktuellen sportstudios‘ vom 01. August 2015 – solange noch frei und kostenlos zugänglich –  hier

Am heutigen Abend reagierte Marcell Jansen auf die harsche Kritik von Rudi Völler auf seiner Facebook-Seite: „Um es nochnal kurz aufzugreifen. Herr Völler hatte Recht, das Fußball-Geschäft habe ich nie geliebt aber akzeptiert, denn das Fußball-Geschäft hat mir vieles ermöglicht und dafür bin ich sehr dankbar! Dennoch kann ich sagen, dass mein Leben schon vor meiner Karriere als Profi mindestens genauso lebenswert war! Den Fußball, den ich so sehr liebe, der wird überall gespielt! Auf den Straßen und in der Kreisliga bis hin zur Bundesliga… Nach 12 Jahren Berufsfußballer möchte ich nun mein Hobby wieder zurück!“

MEIN KOMMENTAR:

Dieses Millardenspiel im Mediensport Fußball hat längst nichts mehr mit dem wunderbaren Spiel zu tun, welches so viele Menschen auf jedem Bolzplatz dieses Planeten immer noch lieben – und auch wenn die Stadien in Deutschland und anderswo bis aufs weitere von mehr oder weniger echten FANS im großen Spektakel gut gefüllt sein werden („Brot und Spiele“). Was gerade in der englischen Premier League mit seinen TV-Millarden-Deals passiert, ist der absolute WAHNSINN. Hier geht es ausschließlich ums große Geschäft und nicht um den Sport! Und natürlich können es sich die bestbezahlten Profi-Fußballer längst leisten auch schon frühzeitig – wie jetzt aktuell im Fall Marcell Jansen (29) – ihre Karriere freiwillig zu beenden. Jansens und Rolfes Konter auf Völlers emotionale Attacke finde ich deshalb sehr klug: „…Es muss mehr Motive (außer Geld, dicke Autos, Werbeverträge, ‚Spielerberater’ etc.) geben, um (weiter-) zu spielen.“ Und vor allem, es gibt außerhalb dieser ‚Kunstwelt’ auch ein Leben nach der großen Fußball-Karriere… mit völlig anderen WERTEN bzw. Lebensinhalten! Dies schreibe ich nicht nur als Romantiker des Fußballsports, den ich immer noch liebe. Aus meiner Sicht und Erfahrung als Sportpsychologe im Leistungssport (asp/bdp) hat diese verheerende Entwicklung längst Konsequenzen auf viele unserer gesellschaftlichen, mitmenschlichen Lebensbereiche. Viele von uns habe z.B. einen Sebastian Deisler oder Robert Enke (oder Thomas Broich) anscheinend schon wieder längst vergessen!? Schade, dass Jansen und Rolfes zu diesen und anderen Themen im ZDF-Sportstudio gestern nicht ausführlicher worden (bzw. es nicht konnten) Sie haben den Fußball immer geliebt und werden ihn auch weiterhin lieben!

Forschung

Depression im Leistungssport: Prävalenz und Risikofaktoren
Depression im Leistungssport ist ein heutzutage immer relevanteres Thema, das gerade durch Suizidfälle von prominenten Sportlern und Sportlerinnen in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerät. Durch eben solche Fälle gerät der naive Glaube vom unverwundbaren, nicht depressiven Sportlern ins Wanken. Wie ist es aber tatsächlich um den Zusammenhang zwischen Leistungssport und Depression bestellt?
Aktuelle Zahlen schätzen, dass ca. 6,7% aller erwachsenen Menschen innerhalb der letzten 12 Monate unter einer Depression litten. Gerade der Anteil bei jungen Erwachsenen wird sogar noch höher eingeschätzt. Insbesondere in diesem Altersbereich gibt es eine sehr große Zahl junger Athleten, von denen demnach mehrere Tausend depressiv sein müssten. Zahlreiche Studien haben in diesem Bereich mögliche Zusammenhänge untersucht und keine Belege dafür finden können, dass Leistungssport vor Depression schützt. Einige Faktoren wie Verletzungen, das ungeplante, vorzeitige Karriereende oder Leistungsdruck können die Zahlen sogar noch erhöhen. Gleichwohl gibt es auch Faktoren die eine protektive Funktionsweise haben wie Teamunterstützung oder das soziale Netzwerk innerhalb der Sportart.

Quelle: Wolanin, A., Gross, M., & Hong, E. (2015). Depression in Athletes: Prevalence and Risk Factors. Current sports medicine reports, 14(1), 56-60.
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Fehlende Nachhaltigkeit in der psychologischen Betreuung von Fußballprofis
Der Schutz, die Förderung, Kontrolle und Aufrechterhaltung des physischen, mentalen und sozialen Wohlbefindens auch lang nach dem Rückzug aus dem Beruf wurde 2009 von der Weltgesundheitsorganisation als ein fundamentales Menschenrecht erklärt. Im Geschäft des professionellen Fußballs findet man Untersuchungen der Arbeitsgruppe um Vincent Gouttebarge zufolge jedoch ein deutlich anderes Bild vor. Im Spannungsfeld zwischen verschiedensten Interessengruppen, die größtenteils auf Profit abzielen, spielt die Erhaltung des physischen und psychischen Wohlbefindens der Spieler – vor allem nach deren Karriereende – eine äußerst untergeordnete Rolle. Als zentrales Ergebnis einer Interviewbefragung aktiver und ehemaliger Fußballprofis ging hervor, dass bereits während der aktiven Profikarriere die mentale und soziale Unterstützung aus Sicht der Spieler als unzureichend beurteilt wurde. Nach Beendigung der Karriere war Unterstützung dieser Art, sowie medizinische Betreuung, häufig gar nicht mehr zugänglich. Daraus abgeleitet ergibt sich die Notwendigkeit einer umfassenden physischen und psychologischen Betreuung der Profispieler über deren aktive Profizeit hinaus.

Quelle: Gouttebarge, V., & Aoki, H. (2014). Lifespan perspective of professional Footballers´ Health. Asian Journal of Sports Medicine, 5(4).

Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen

Eine einzigartige Sport-Langzeit-Dokumentation von Aljoscha Pause

tommeetszizou_artikelSiehe hier Review, Kritik, Teaser, Trailer und Trailer 1-6

Inhalt: „Der 22-jährige Thomas Broich macht als Zweitligaprofi in der bayerischen Provinz von sich reden. Er gilt bei Wacker Burghausen als hochtalentierter Mittelfeldspieler und zählt mit Spielern wie Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski oder Philipp Lahm schnell zu den „Hoffnungsträgern“ der Nationalmannschaft. Von den Medien wird Broich schon bald als der „andere Fußballprofi“ entdeckt und gepriesen. Denn er liebt das Leben und die Literatur. Moralische Werte sind ihm wichtig. Seine Vorliebe für klassische Musik bringt ihm den Spitznamen Mozart ein. Broich gefällt sich in dieser Rolle. Auch auf dem Platz spielt er virtuos und wechselt in die Bundesliga zu Borussia Mönchengladbach. Der Boulevard stilisiert ihn zu Gladbachs neuem Netzer. Sein großes Ziel allerdings ist nun nicht mehr der FC Bayern München. Vielmehr möchte er neue Kulturen, Menschen und Länder kennen lernen. Es dauert nicht lange und er bekommt Probleme mit besonders autoritären Trainern wie dem niederländischen Meistercoach Dick Advocaat oder Startrainer Christoph Daum beim 1. FC Köln. Mit den Mechanismen der Branche und den handelnden Charakteren kann er sich immer weniger identifizieren. Sein Anderssein und die Erwartungshaltung von Zuschauern und Medien an den Fußball-Mozart wenden sich nun gegen Broich. Seine Karriere gerät ins Wanken. Selbst seinem Freund und Trainer Michael Oenning gelingt es dann beim 1. FC Nürnberg nicht mehr, den Abwärtstrend aufzuhalten. 2009 bemerkt Broich bei sich Symptome von Depressionen und denkt an ein frühes Ende seiner Karriere. Doch dann kommt ein reizvolles Angebot und er unterschreibt 2010 einen Vertrag beim australischen Erstligaclub Brisbane Roar. Mit 29 Jahren schöpft er unter anderen Rahmenbedingungen neuen Mut und spielt plötzlich auch wieder so befreit und elegant Fußball wie zu Beginn seiner Laufbahn. Schon in seiner ersten Saison wird er mit Brisbane australischer Meister. 2012 kann der Club den Titel verteidigen. Thomas Broich wird zu Australiens Fußballer des Jahres gewählt. Acht Jahre lang hat Filmemacher Aljoscha Pause den deutschen Fußballprofi begleitet und alle Höhen und Tiefen seiner Karriere miterlebt.“ (Pressetext)

Neues DeutschlandFußballer Thomas Broich: „Ich habe Verachtung gegenüber meinem Beruf gespürt“
Thomas Broich gab sich als kickender Philosoph. Als das zur Bürde wurde, floh er und fand sein Glück in Australien. Nun erzählt ein Film seine Geschichte. von Ronny Blaschke
Zeit online, 25. März 2011. Zum Artikel hier.

Broich: „Meistens ist es so: Wer am lautesten brüllt, wird erhört. Mit Phrasen von Leitwölfen oder vom Dazwischenhauen. Mich hat immer gestört, dass nie ein differenzierter Blick auf ein Spiel möglich war. Krampfhaft wurden Fehler gesucht und überbetont. Ich glaube, dass viel mehr möglich wäre in unserem Beruf, wenn man anders miteinander umgehen und ein wenig mehr nachdenken würde. In der Bundesliga gibt es Verlogenheit und Egoismen, in Australien spielt das naturgemäß kaum eine Rolle, weil alles auf kleinerer Flamme gekocht wird.“

»Quäl dich, du Sau!«

Qual DichPharmazeutische Zeitung, Ausgabe 14/2015:

Von Annette Mende, Berlin / Gesundheit ist mehr als das Fehlen körperlicher Beschwerden. Diese Erkenntnis ist nicht neu, doch scheint sie sich zumindest im Spitzensport noch immer nicht durchgesetzt zu haben. Gerade hier ist die Fixierung auf die körperliche Leistungsfähigkeit jedoch kontraproduktiv, denn auf Dauer bleibt sie nur erhalten, wenn auch das psychosoziale Umfeld des Athleten stimmt.

Vom Pfälzer Radprofi Udo Bölts ist überliefert, dass er seinen Mannschaftskollegen Jan Ullrich beim Team Telekom einmal mit den Worten »Quäl dich, du Sau!« angefeuert haben soll. Ullrich gewann in jenem Jahr die Gesamtwertung der Tour de France – wie wir heute wissen wohl nicht ohne unerlaubte Hilfsmittel. Dennoch ist die Bereitschaft, die eigenen Grenzen nicht nur zu erreichen, sondern regelmäßig auch zu überschreiten, die Voraussetzung für jeden Erfolg im Spitzensport.

Den ganzen Beitrag finden sie hier.

Siehe auch Mental Gestärkt – Psychische Gesundheit im Leistungssport hier.
Ich bin dort selbst aktives Mitglied als Sportpsychologe im Leistungssport (asp/bdp) und Psychotherapeut (HPG). Wenn Sie meine Unterstützung suchen, können Sie sich auch gerne bei mir persönlich melden: mail@cord-bitter.de  oder  Tel. 0172 – 205 74 13

Weitere Infos zu meiner Person finden Sie auf meiner Homepage.

Ein Traum geht in Erfüllung

Robyn im Interview_NevadaRobyn im Interview (Klick auf das Foto).

Robyn (20), einer meiner besten Freunde, kenne ich seit seinem 15. Lebensjahr. Zwei Jahre habe ich ihn in Berlin gecoacht, und dass nicht nur im sportpsychologischen Bereich, sondern auch in seiner ganzen Persönlichkeitsentwicklung. 2012, mit 17 Jahren, führte sein weiterer Karriereweg über den Teich nach Florida / Miami, New York und heute Nevada. Er gehört nicht nur für mich zu einer der talentiertesten Basketball-Talente aus Deutschland, sondern ist und bleibt ein hervorragender MENSCH mit außergewöhnlichen, einfühlsamen Eigenschaften und Talenten. Neben seiner noch jungen Sportlerkarriere in den USA interessiert er sich im Studium dort mittlerweile auch für Mathematik und Creative Writing. Für seinen weiteren Lebensweg wünsche ich ihm viel Erfolg. Und Robyn hat immer einen Plan B.

Robyn in Action bei Nevada Wolf Pack

Robyn_1      Robyn_2

Morgen haben sie ein wichtiges Spiel gegen San José State, Kalifornien. Ich schaue es mir wieder live im Internet an. Bin gespannt, wie sich Robyn diesmal präsentiert und drücke ihm und seinem Team die Daumen.

Gegen Mobbing

Mobbing: Nicht nur im Leistungssport, sondern längst überall weit verbreitet.

MobbingVideo (klick auf das Foto)

Benjamin schreibt auf Facebook dazu:
Seid ihr auch gegen Mobbing?
Dann TEILT dieses Video!
Mein Statement “ Nur Gemeinsam können wir was Bewegen!“
Ich hoffe viele von euch sehen es genauso! — entschlossen.

Gipfeltreffen der Weltmarktführer

Weltmarktführer

Haller Tageblatt / Schwäbische Hall
29.01.2015
Sportpsychologe Hans-Dieter Hermann spricht über Spitzenergebnisse in Sport und Wirtschaft
Parallelen von Spitzensportlern zu Weltmarktführern hat Hans-Dieter Hermann gestern beim Gipfeltreffen aufgezeigt. Beiden Gruppen ist gemeinsam, dass die Vorleistungen immer übertroffen werden müssen.

Zum Interview: Weltmarktführer

Diesen Kollegen aus der Sportpsychologie kenne ich ziemlich gut, er war damals in Köln (2001) einer meiner Dozenten. Seine begrenzte Definition der Sportpsychologie als Leistungsoptimierung und Übertragung auf die Wirtschaft („Weltmarktführer“) ist naheliegend, allerdings aus meiner Sicht und Erfahrung schon jetzt ziemlich problematisch. Denn wo soll dieser ganze Leistungsdruck-Wahnsinn noch hinführen? Hinter den Kulissen werden durch dieses bewusstseins-schwache System immer mehr Talente, Kollegen und Menschen systematisch kaputt gemacht, nicht nur im Spitzensport.

Dazu empfehle ich Ihnen zur Inspiration u.a. folgende Links:

Otto Scharmer
From Ego-System to Eco-System Economies
Bruce Lipton

Diese Hinweise bekam ich von meiner geschätzten Kollegin Astrid F. Thomessen Communicate across cultures, aus Düsseldorf / Köln. Siehe dazu ihre Homepage: Thomessen Communications

Die Seele der Sieger

Marcel Hirscher und Anna Fenninger
ServusTV, Dokumentation, Österreich 2015
Ein Film von Nick Golüke und Amelie Stiefvatter.

Wo sie sind, ist oben: Österreichs Ski-Asse Anna Fenninger und Marcel Hirscher sind die besten Skifahrer einer skibegeisterten Nation. Beide sind Weltcup-Gesamtsieger, beide waren bei Olympia erfolgreich – und beide geben der Konkurrenz immer wieder Rätsel auf. Und dennoch: Marcel Hirscher und Anna Fenninger kennen auch die Kehrseite der Medaille, mussten Rückschläge einstecken, Hindernisse überwinden.

about.me/cordbitter

Ein Blick in die Seele zweier starker Persönlichkeiten

Die Dokumentation begleitet Marcel Hirscher und Anna Fenninger auf und abseits der Skipisten. Im schwedischen Are feiert Marcel Hirscher seine Weltcupsiege Nummer 25 und 26 und erlebt ein triumphales Wochenende. Der Seriensieger, der in der Öffentlichkeit manchmal als ernst und verbissen wahrgenommen wird, ist tatsächlich ein sensibler, humorvoller, warmherziger Mensch.

Auch Anna Fenninger zeigt sich in dem Film von zwei Seiten. In der Öffentlichkeit wird sie oft als coole Skischönheit wahrgenommen, die längst bewiesen hat, dass sich perfektes Aussehen und der Wille, sich für den Erfolg zu quälen, nicht ausschließen müssen. Die „andere“ Anna dagegen ist nicht immer cool, vielmehr ist sie eine empfindsame, fast schüchterne Frau, die das Leben unter ständiger Beobachtung der Medien erst lernen musste. Auch auf einer langen Reise nach Afrika ließ sie sich von der Kamera begleiten und offenbart ihre nachdenkliche, freundliche und zurückhaltende Persönlichkeit.

Beide Sportler gewähren Einblicke in ihr privates Umfeld, das für sie Stütze und Belastung zugleich ist. Denn während des eng getakteten Weltcup-Winters bleibt kaum Zeit, Beziehungen zu pflegen – sei es zur Familie, zu Freunden oder zu Partnern. Und doch sind diese Vertrauenspersonen essentiell wichtig für den Erfolg von Marcel Hirscher und Anna Fenninger.

Quelle: http://www.servustv.com/de/Medien/Die-Seele-der-Sieger

Sendetermine
Donnerstag 29.01.2015 | 21:15
Freitag 30.01.2015 | 01:15
Freitag 30.01.2015 | 10:15
Samstag 31.01.2015 | 09:35
Sonntag 01.02.2015 | 13:15

VORSCHAU

Kommerz schlägt Ethik

Ex-DFB-Boss Dr. Theo Zwanziger attackiert den FC Bayern München für Test in Saudi-Arabien.

Siehe dazu FAZ-Artikel

Natürlich liegt Dr. Theo Zwanziger mal wieder völlig richtig mit seiner öffentlichen Meinung: Geld ist den Bayern seiner Ansicht nach wichtiger als Ethik. Die Bayern spielten in einem Land, in das Juden nicht einreisen dürfen, der Blogger Raif Badawi wegen islamkritischer Äußerungen ausgepeitscht wird und Frauen nicht ins Stadion dürfen.

Die Erklärung auf die Vorwürfe von der FC Bayern München AG dazu ist kaum zu glauben. Ihre Angestellten – Top-Fußball-Stars / „Star-Trainer“, in diesem Millionenspiel nur noch unmündige Schachfiguren?

Stellungnahme von der FC Bayern München AG im Wortlaut (21.01.2015; 14:20 Uhr) siehe: Brot und Spiele

Und dies ist die Reaktion des Vereins FC Bayern München am (23.01.2015;15:30 Uhr) zur Kritik von Dr. Theo Zwanziger, als anonyme Kolumne auf ihrer offiziellen Presseseite (!) vom „Säbener Sigi“ ! Niveaulos, feige und erbärmlich!

Sorgen um Dr. Theo Zwanziger

Die Protagonisten vom FC Bayern München taugen für mich längst nicht mehr als Vorbilder für unsere Gesellschaft! Und ihr prominenter Freigänger (JVA Landsberg am Lech) arbeitet jetzt in Ihrer Jugendabteilung / Nachwuchsförderung – zumindest lautet so die öffentliche Erklärung seines FC Bayern München. Glückwunsch! :: „Rot und Spiele“

🙂

Zu ihren wichtigsten Partnern aus der deutschen Top-Wirtschaft (DAX-Unternehmen) möchte ich mich an dieser Stelle öffentlich nicht äußern, aber Insider wissen, wen ich damit genau meine. Und andere juristisch besser Informierte sind darüber längst sehr gut im Bilde… und recherchieren weiter.

Faszien. Geheimnisvolles Bindeglied zwischen Knochen und Muskeln

Faszien_Foto

Deutschlandradio Kultur | Beitrag vom 15.01.2015 | Von Sylvia Plahl

Rückenschmerzen sind weit verbreitet. Eine Faszien-Behandlung kann helfen.

Ungefähr 20 Kilogramm Faszien schleppt jeder Mensch mit sich herum: Ein faseriges Bindegewebe, das jeden Knochen und jedes Organ umhüllt. Lange Zeit war dies kein Thema in der Schulmedizin. Doch neue Forschungsergebnisse kündigen eine Revolution an und verheißen gute Nachrichten – vor allem für Schmerzpatienten.

Hier geht es zum Radiobeitrag.

Siehe auch:
Grundlagen für ein gezieltes Faszientraining nach Dr. Robert Schleip

Hier geht es zum VIDEO (durch Kick auf das Foto)

Dr. Robert SchleipIn diesem Video bringt Ihnen Faszienexperte Dr. Robert Schleip die Grundlagen für ein gezieltes Faszientraining im Fitness- und Sportbereich näher. Auch beim Faszien Summit 2015 wird Dr. Schleip wieder die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Faszienforschung präsentieren. Mehr Infos dazu finden Sie unter:

www.fasziensummit.de

Stichworte: Sportwissenschaft, Trainingswissenschaft, Sportpsychologie, Leistungssport, Rehasport, Bewegung, Verletzungsmanagement, Verletzungsprophylaxe, Sportmedizin, Körperbewusstsein

Coach the Coach

psyga-kein-stress-mit-dem-stress-leistungssportViele Trainer im Profi-Fußball („Fußball-Lehrer“) haben trotz umfangreicher Trainerausbildung an der DSHS Köln bzw. an der „Hennes-Weisweiler-Akademie“ (Sportschule Hennef) leider immer noch sehr viele Erkenntnisdefizite, wenn es um die sehr wichtigen Themen der Angewandte Sportpsychologie oder Lösungen für mentale Stärke und psychische Gesundheit im wettkampforientierten Leistungssport geht.

Deshalb möchte ich Ihnen persönlich ab sofort bei Bedarf ein einzigartiges Coaching-Angebot machen, in dem Sie sich bei mir kontinuierlich weiterbilden und lernen, wie Sie die modernen Ansätze in Ihre Praxis erfolgreich umsetzen können:

Mögliche Inhalte:

  • Trainingsbetreuung
  • Wettkampfbetreuung
  • Karriereplanung
  • Konfliktmanagement
  • Psychische Erkrankungen
  • Selbstmanagement

Als langjähriger Sportpsychologe im Leistungssport (asp/bdp) und Mitglied von „Mental Gestärkt – Psychische Gesundheit im Leistungssport (DSHS Köln)“, eine Initiative der „Robert Enke Stiftung“, orientiere ich mich u.a. an den hervorragenden Praxisordner „Kein Stress mit dem Stress“. Durch mein Coaching und zahlreichen Erfahrungen im Profi-Fußball werden Sie auch mögliche Handlungsdefizite schnell überwinden. Den Praxisordner als Printausgabe und Arbeitsgrundlage gibt es dann von mir gratis dazu.

So nehmen Sie Kontakt zu mir auf:
mail@cord-bitter.de
Mobil: 0172 – 205 74 13

Im Idealfall Idealisten

Träume und Enttäuschungen von Leistungssportlern in Rand-Disziplinen

Deutschlandradio Kultur. Nachspiel. Ein Beitrag vom 14.12.2014

Von Katrin Weber-Klüver

EisschnelllaufFußball boomt, doch in seinem Schatten kämpfen viele Sportarten mit Nachwuchsproblemen. Zu wenig Medienpräsenz, zu geringer Glamourfaktor, zu trainingsintensiv. Warum sollte ein Teenager alles nach irgendeinem Randsport ausrichten, der weder Ruhm noch Reichtum verspricht?

Beitrag lesen

Ich war in den zwei Jahren von 2010 bis 2011 der erste am Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) beschäftigte Sportpsychologe mit eigenem Büro auf ihrem Schulgelände. Bis heute hin halte ich gute Kontakte zu einzelnen NachwuchssportlerInnen aus dieser im Beitrag erwähnten „Eliteschule des Sports“ in Berlin und coache diese Talente in ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung seitdem lieber extern und unabhängig…

Zu Wort kommt in diesem Radio-Beitrag auch mein Kollege, Sportpsychologe Markus Flemming, seit 2012 als mein Nachfolger am SLZB beschäftigt.

90 Minuten sind kein Leben

ENKE15.11.2014 | Dokumentarfilm | 47:25 Min.
Fünf Jahre nach Robert Enkes Tod erschüttert wieder die Meldung vom Selbstmord eines Fußballprofis Deutschland – auch Andreas Biermann ist Opfer seiner Depressionen geworden. Der Film fragt, was sich verändert hat in der Welt des Fußballs.

Sendung (Meine Special Playlist Sports)

Meine persönlichen Kommentare / Statements / Kurz-Infos:

Es hat sich im Deutschen Leistungssport, insbesondere Profi-Fußball in den letzten 12 Jahren immer noch zu wenig geändert – in der Angewandten Sportpsychologie und modernen Sportpsychiatrie / -psychotherapie im Vergleich dazu schon sehr viel! Längst wäre es möglich, Gefahrenzeichen von Überforderung im Sport rechtzeitig zu erkennen und geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Wie es in diesem Sport-Spektakel hinter den Kulissen längst wirklich aussieht ist von öffentlichem Interesse! Mittlerweile sollte es so sein, dass prominente Kollegen jede Chance nutzen sollten, um wirklich etwas im Leistungssport und der Nachwuchsförderung nachhaltig zu verändern bzw. wirksame Impulse – auch über den Sport hinaus – zu setzen.

Ein moderner Sportpsychologe ist weit mehr als nur ein Leistungsoptimierer, der „die Harten noch härter macht“, egal ob im Nachwuchsbereich oder bei unserer Fußball-Nationalmannschaft. Dies weiß auch längst die Arbeitsgemeinschaft Sportpsychologie (asp): Wer nur zur mentalen HÄRTE ausgebildet wird, kann weder als Spitzensportler langfristig erfolgreich sein noch als Mensch auf Dauer nach seiner Karriere (mental) gesund leben… Härte ist das Gegenteil von Mitmenschlichkeit,  Achtsamkeit, Teamarbeit, Persönlichkeitsentwicklung, soziales Gewissen…  etc.

Weder Robert Enke noch Andreas Biermann haben ihre schwere Krankheit der Depression (nur) aus ihrer Jugend mitgebracht. Ihr ’schauspielerisches Talent‘ im ‚Versteckspiel‘ haben sie perfektionieren müssen, weil sie in ihrem beruflichen System im Rampenlicht lange vor ihrem Freitod keine vertraulichen externen und professionellen Ansprechpartner finden konnten.

Im Sommer 2014, fünf Jahre nach Robert Enkes Tod, erschüttert wieder die Meldung vom Selbstmord eines Fußballprofis Deutschland. Am 18. Juli nimmt sich Andreas Biermann das Leben. Es ist sein vierter Selbstmordversuch. Auch er hat den Kampf gegen die Krankheit Depression verloren. Andreas Biermann ist einen anderen Weg gegangen als Robert Enke. Er hat seine Krankheit öffentlich gemacht, er hat sich in stationäre Behandlung begeben, er hat sich an die Medien und die Fans gewandt. Er hoffte auf Verständnis, auf Hilfe und Heilung. Er hoffte vor allem auf eine Rückkehr in den Profisport auch nach seinem Outing. Er wollte ein Zeichen setzen, doch viele seiner Hoffnungen wurden enttäuscht … Andreas Biermann bekam nach seinem Gang an die Öffentlichkeit nie wieder einen Vertrag, bezeichnete den Schritt als den größten Fehler seiner Karriere.

Weitere Informationen zur TV-Dokumentation siehe PDF-Datei: 90 Minuten sind kein Leben

Zur Einrichtung eines Nachwuchsleisungszentrums wurden unsere Profi-Fußballclubs schon vor Jahren „verpflichtet“; warum zwingt man sie nicht auch zur Festeinstellung eines (oder mehrerer) kompetenten Sportpsychologen? … Und ich meine das nicht nur im Nachwuchs-, sondern auch im Profi-Bereich – auch hier gibt es nicht nur ‚harte Jungs‘ (dies ist ein absolutes Klischee!). War der mental extrem starke Robert Enke ‚auf dem grünen Rasen‘ nicht auch immer für alle ein ‚harter Junge‘? Was sagen der DFB und die DFL dazu? Ich habe (öffentlich) noch nichts gehört.

Dieses ganze Leistungssportsystem unter medialer Aufsicht ist für immer mehr Athleten / Leistungssportler / Profi-Fußballer bedenklich, wenn Krisen anstehen – und in jeder Karriere gibt es Krisen. Dazu muss man wissen, dass es bis heute nur ein paar Olympiastützpunkte (von insgesamt 19 OSP’s) in Deutschland gibt, die einen Sportpsychologen fest eingestellt haben… über 90% von ihnen arbeiten punktuell auf eher bescheidener Honorarebene – wenn sie ‚Glück‘ haben. Der DOSB-Service der „Zentrale Koordination Sportpsychologie“ (ZKS) ist für die heutigen internationalen Bedingungen im Hochleistungssport immer noch zu wenig.

Die Initiativen der ROBERT ENKE STIFTUNG bzw. Mental Gestärkt sind sehr begrüßenswert, so muss es weitergehen!

Die neuen Medien allein sind nicht Schuld daran, dass der Druck auf die Leistungssportler, insbesondere Profi-Fußballer, immer größer wird… alle verdienen sehr gut miteinander: In diesem System des großen Spektakels – nicht zu vergessen die werbe-treibende Sportindustrie – geht es ausschließlich fast nur noch um PROFIT.

Spitzensportler / Profi-Fußballer – Opfer des Systems? … Auch wenn sie dafür häufig gut entschädigt werden: Druck, Doping, Depressionen – Spitzensportler packen aus. Siehe hierzu die sehr interessante Arte-Dokumentation: Video.

Ein Leistungssportler, der sich vertrauensvoll in ein solches System begibt, verdient es, dass nicht nur täglich seine Muskeln massiert, sondern auch seine Seele behütet wird, wenn der Wind mal kälter pfeift. Sonst besteht die Gefahr, dass es immer mehr Opfer gibt. Jedes Tor steht für einen Gewinn – die Verluste dahinter sieht die Fankurve erst, wenn sie zur Schweigeminute aufsteht. Daher nochmals mein Appell: Für jeden Bundesliga-Verein (1.-3. Bundesliga) sollte der dauerhafte Einsatz eines fest eingestellten Sportpsychologen im Profi-Kader, ähnlich wie bei den Sportmedizinern – täglich vor Ort ! – baldmöglichst Verpflichtung werden. Erst dann wird sich dort nachhaltig wirklich was weiterentwickeln bzw. positiv verändern können! Geld genug ist dafür längst mehr als vorhanden… die Vereine müssen nur wollen, und dass völlig unabhängig vom jeweiligen Trainer.

Zur detaillierteren Auskunft / Begründung meiner Statements – incl. umfassendes Insiderwissen aus meiner über 12-jährigen Tätigkeit als Medien- & Sportpsychologe (asp/bdp) im Nachwuchs- und Profi-Bereich – stehe ich Ihnen gerne mündlich zur Verfügung.

Apropos: Erinnert sich in unserer schnell-lebigen Zeit noch jemand an den fantastischen Ex-Profi-Fußballer und Ex-Nationalspieler Sebastian Deisler? Sein letztes Interview 2010.

Weitere interessante Infos:

Im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. Frank Schneider: Depressionen im Leistungssport Depressionen-im-Leistungssport_Interview

Diese Studie von FIFPro – World Players‘ Union könnte für Sie auch interessant sein: DEPRESSION HIGHLY PREVALENT IN FOOTBALLERS  hier

Praxisordner für Trainer

Praxisordner-StressKein Stress mit dem Stress
Tipps und Lösungen für mentale Stärke und psychische Gesundheit im wettkampforientierten Leistungssport. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre (152 Seiten)!

Hier geht es zum Praxisordner: Kein Stress mit dem Stress_Leistungssport

Zum Video der Präsentation.

Depressionen im Sport

Depressionen im Sport_BuchSchneider, F. (2013). Depressionen im Sport. Der Ratgeber für Sportler, Trainer, Betreuer und Angehörige. München: Herbig Verlag. (192 S.) 19,99 €

Prävention und Hilfe

Die Jagd nach sportlichem Erfolg lässt keinen Platz für Schwäche. Dabei sind Depressionen und andere psychische Erkrankungen nicht selten bei Sportlern. Doch die Stigmatisierung und mangelnde Information haben oft fatale Folgen: Krankheiten werden nicht erkannt oder nicht behandelt, was im schlimmsten Fall zum Suizid führen kann.

Der Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut Prof. Dr. Dr. med. Frank Schneider bietet Sportlern, Trainern, Betreuern und Angehörigen daher mit dem vorliegenden Werk wertvolle Orientierung: Was ist unter einer Depression zu verstehen und welche anderen psychischen Störungen gibt es? Wie kann man diese Erkrankungen möglichst frühzeitig erkennen? Was sind die Ursachen und besonderen Gefahren bei Sportlern? Welche Behandlungsmöglichkeiten in Form von Medikamenten und Psychotherapien gibt es? An welche Anlaufstellen kann man sich wenden? Wer ist zuständig? Frank Schneider macht den Betroffenen Mut: Es gibt einen Ausweg aus der Krise.

Mit vielen hilfreichen Beispielen und Tipps aus der Praxis, Antworten auf häufig gestellte Fragen und einem ausführlichen Serviceteil.

Teresa Enke: Geleitwort

Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist ein gutes Gefühl, dass sich so viele Menschen dem Thema seelische Gesundheit zuwenden! Je größer das Wissen über psychische Erkrankungen ist und je selbstverständlicher wir mit dem Thema umgehen, desto besser. Vorbeugung, Diagnose und Behandlung können dann viel früher und viel effektiver einsetzen. Im Jahr 2010 haben wir die Robert-Enke-Stiftung gegründet, um Projekte, Maßnahmen sowie Einrichtungen zu unterstützen, die vor allem über Depressionen aufklären und der Erforschung und Behandlung depressiver Störungen dienen. Auf diesem Weg sind wir mit der Unterstützung des Deutschen Fußball-Bundes, der Deutschen Fußball Liga und von Hannover 96 sowie einer Vielzahl weiterer Partner bereits ein großes Stück vorangekommen. Wir haben Projekte initiiert, unterstützt und erfolgreich durchgeführt. In diesem Zusammenhang sind die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik von Professor Schneider an der RWTH Aachen, das Referat „Sportpsychiatrie und Sportpsychotherapie“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde sowie die Robert-Enke-Stiftung im Jahr 2012 auch gemeinsam für ihre Aktivitäten im Bereich der seelischen Erkrankungen bei Sportlern ausgezeichnet worden: Ein toller Erfolg unserer Arbeit!
Professor Schneider, einem der Kuratoriumsmitglieder der Robert-Enke-Stiftung, möchte ich an dieser Stelle dafür danken, dass er das Thema „Depressionen im Sport“ derart kompetent aufgegriffen hat. Denn es ist nicht einfach, die komplizierten biologischen und psychosozialen Zusammenhänge der psychischen Erkrankungen für eine breite Leserschaft so anschaulich und so kurzweilig darzustellen, wie es hier gelungen ist. In dem Buch wird aufgezeigt, dass jeder krank werden kann; es hier nicht um Schuld geht. Wir erfahren, was es mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen auf sich hat, und dass es inzwischen gut behandelbare Erkrankungen sind. Wichtig ist, dass Hilfen leicht zugänglich sind und Experten von Betroffenen sowohl schnell als auch unkompliziert aufgesucht werden können. Die vorliegende Lektüre nennt viele solcher Hilfsangebote – nicht nur deshalb wünsche ich ihr eine weite Verbreitung. Ich erhoffe mir, dass dieses Buch dazu beiträgt, seelische Krisen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Niemand soll sich stigmatisiert fühlen oder ausgegrenzt werden, wenn er eine psychische Erkrankung erleidet und entsprechende Hilfen sowie Behandlungen erfragt.

Barsinghausen, im Oktober 2012
Teresa Enke

Mit dem Kauf eines Buches unterstützen Sie die Robert-Enke-Stiftung mit 1 Euro.

Eine Depression ist immer eine ernstzunehmende Krankheit, die wie ein Grippe jeden Menschen treffen kann. Niemand muss sich für diese Erkrankung schämen. Man muss aber die Verstimmung, den veränderten Antrieb und den Verlust von Interesse als Zeichen der Depression erkennen, um die richtige Behandlung einzuleiten. Hier sind alle gefordert, die mit Erkrankten zu tun haben. Im Sport zählen dazu Trainer, Betreuer, Mitspieler und nicht zuletzt die Betroffenen selbst mit ihren Angehörigen.
Und wie steht es um den Spruch »Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper«? Müssen Sportler und insbesondere Leistungssportler demnach nicht besonders geschützt sein? Nicht unbedingt, denn gerade der Sport birgt durch Überforderungssituationen sowie ständigen Leistungs- und Wettbewerbsdruck die Gefahr, dass Sportler an einer Depression oder einer andere psychischen Störung erkranken. Viele Karrieren sind daran schon gescheitert, im schlimmsten Fall endeten sie mit dem Tod des Athleten. Dies ist grundsätzlich vermeidbar, wenn immer die professionelle Hilfe durch Ärzte, die bereitstehen, in Anspruch genommen würde.

Prof. Dr. Dr. med. FranK Schneider erläutert anhand von zahlreichen Fallbeispielen und auch Checklisten die Ursachen, Symptome und die medikamentösen sowie psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten. Dabei geht er auch auf andere wichtige psychische Erkrankungen wie beispielsweise Angst- und Zwangsstörungen, Essstörungen oder Alkohol- und Drogenmissbrauch ein. Mit diesem Ratgeber bietet er wertvolle lebenspraktische Hilfe, sowohl für den Akutfall als auch zur Krankheitsprävention.

Performance-Angst versus Performance-Lampenfieber

Added Time

Added Time / See Video

Performance-Angst: Ein „Teufelskreis“

Wenn Protagonisten ihre Performance als Bedrohung wahrnehmen, erleben sie Angst. Sie denken dann, dass sie ihre Kontrolle verlieren. Dies erhöht die mentalen, behavioralen und physiologischen Reaktionen, was wiederum zu einer weiteren noch intensiveren Angst führt. Die folgende Graphik zeigt ein Beispiel aus einer Live-Fernseh-Moderation. Man könnte es aber genauso gut auf einen wichtigen Sport-Wettkampf (z.B. WM-Finale) oder andere ‚ganz alltägliche‘ Performance-/Auftritts-Situationen übertragen. Siehe meine Graphik dazu hier: Performance-Angst

Performance-Lampenfieber

Wenn Protagonisten ihre Performance als eine Herausforderung wahrnehmen, dann vermitteln ihnen die mentalen, behavioralen und physiologischen Reaktionen ein Gefühl von Aufregung (bzw. Lampenfieber). Eine erhöhte Herzfrequenz wird eher als ein Zeichen von Aufregung wahrgenommen als von Nervosität. Auch diesen Prozess kann man ebenso auf den Leistungssport oder andere Performance-Situationen übertragen. Siehe meine Graphik dazu hier: Performance-Lampenfieber

Home_2Meine Diagnostischen Fragen (Anamnese) dazu:

Ihre Angst-Reaktionen
Machen Sie sich bewusst, wie Sie reagieren, wenn Sie sich manchmal nervös oder ängstlich fühlen, nicht nur bei einer Performance. Inwiefern beeinflusst dies Ihre Gedanken (mentale Reaktionen)? Wie beeinflusst dies Ihre Handlungen / Ihr Verhalten (behaviorale Reaktionen)? Was für physiologische Effekte hat dies? Je mehr Sie sich dieser Reaktionen bewusst werden, desto eher werden Sie in der Lage sein, mit Ihrer Angst (Ängstlichkeit) zukünftig wirksam fertig zu werden.

Aufgabe 1
Die Sprache von Performance-Angst /-Lampenfieber
1. Spielen Sie Detektiv und gehen Sie den verstecken Ursachen Ihrer Performance-Angst auf den Grund.
2. Tendieren Sie dazu, Präsentationssituationen aufgrund von Angst zu meiden?
3. Vermeiden Sie diese Situationen manchmal, oder gehört es zur Regel?
4. Haben Sie Ihre Angst dadurch gemeistert, indem Sie meistens die Aufführungen meiden?
5. Können Sie sich in Ihrem Leben an andere Fälle ‚verborgener‘ Aufführungsängste außerhalb eines konkreten Auftritts erinnern (z.B. seinen ehemaligen Lehrer treffen, ein Referat halten, Interview fürs Radio, Pressetermin, Rede vor Kollegen oder vor der Familienverwandtschaft, Bewerbungsgespräch, mündliche Prüfungen etc.)?

Aufgabe 2
Die Performance-Situation
6. Wie würden Sie eine Performance (Aufführung) definieren?
7. Sind Sie mit dem Ort Ihres Auftritts zufrieden?
8. Wie gut muss für Sie eine Aufführung sein, damit Sie sie als erfolgreich bezeichnen würden?
9. Wie viele Fehler können Sie sich pro Auftritt erlauben?
10. Können Sie sich etwas weniger Perfektion erlauben – sie akzeptieren?
11. Wie beurteilen Sie andere Performer (Ein Auftritt wird vom Publikum immer beurteilt)?
12. Inwiefern beeinflussen Sie diese auf andere Auftritte bezogenen Beurteilungen Ihre eigene Aufführung (z.B. als positives/negatives Modell)?
13. Was ist für Sie in Ihrem Leben – Ihrer Beurteilung nach – ein wirklich bedeutsamer, wichtiger Auftritt – welche Auftritte haben für Sie weniger Bedeutung (z.B. Konfirmation, Rede als Schulsprecher, Theateraufführung…)?
14. Würden Sie alle Situationen, in denen Sie irgendeine Präsentation machen müssen, mit dem Adjektiv „wichtig“ bezeichnen?
15. Was, glauben Sie, ist der Unterschied zwischen einem Auftritt und natürlichem Verhalten (Beispiel beim Casting: „So, erzählen Sie mir doch mal etwas über sich“ – eine Situation, die häufig nicht gemocht wird und die man deshalb auch nicht einübt, obwohl man es könnte)?
16. Macht es Sinn, wenn jemand zur gleichen Zeit sowohl etwas aufführt (spielt) und gleichzeitig sich natürlich verhält?
17. Sind Sie gewöhnlich beunruhigt bei Präsentationen/Auftritten, die sich plötzlich ergeben?
18. Sind Sie sehr an der Qualität Ihrer Handlungen als ‚öffentlicher‘ Auftritt interessiert?
19. Was bedeutet für Sie das Wort „Qualität“?
20. Fühlen Sie bei sich ein Verlangen nach einer Bewegung von der gewöhnlichen (natürlichen) zur ungewöhnlichen Präsentationssituation?

Bild 003Wichtig: Wenn wir nicht um unsere Qualität (‚Was ist eigentlich Qualität?‘) der Aufführung besorgt wären, wäre es kaum wahrscheinlich, dass wir Lampenfieber (oder Angst) erleben würden. („BEWERTUNGS-ANGST“: Nach welchen Kriterien eigentlich?).

Aus Ihren individuellen Antworten auf diese o.g. diagnostischen Fragen entwickle ich dann zusammen mit Ihnen konkrete und passende individuelle Lösungsansätze (praxis- und lösungsorientierte Interventionen). Sprechen Sie mich ruhig an: Coaching-Termine nach Vereinbarung. Kontakt: mail@cord-bitter.de

Heiko Herrlich: „Ich war voll der Psycho“

heiko_herrlich_074_rz_kopieEs gibt im großen Medien-Spektakel wesentlich Wichtigeres als den Profi-Fußball. Lesen Sie dazu das sehr spannende Interview von Heiko Herrlich (11 Freunde, So., 19. Oktober 2014, 11:05):

Der Fußball, mein Leben und ich: Heiko Herrlich – “ Ich war voll der Psycho“. In den Neunzigern war Heiko Herrlich einer der besten deutschen Stürmer. Bis Ärzte einen Hirntumor bei ihm feststellten – und sich sein Leben radikal veränderte. (Text: Alex Raack, Bild: Volker Schrank).

Siehe Interview hier.

Einige Tipps für Ihren Medien-Auftritt

Immer mehr Leistungssportler und Trainer haben es mit den Medien zu tun, ob sie wollen oder nicht. Die Journalisten erwarten von den prominenten Sportler-Köpfen persönliche Statements. Die wenigsten von ihnen sind im Medienauftritt trainiert. Hier deshalb einige Tipps und im Vorfeld zu klärende Fragen für alle, die ihr Statementverhalten vor laufenden TV-Kameras und Mikrofonen verbessern, bzw. sich zukünftig noch überzeugender, authentischer und glaubwürdiger in der Öffentlichkeit und gegenüber Journalisten präsentieren möchten.

Drei Ziele in den Statements kollidieren im Kopf:

  • Was will ich sagen?
  • Was darf ich sagen?
  • Wie kann ich das Publikum (d.h. die Fans und nicht den Journalisten) überzeugen?

Fragen zur Vorbereitung:

  • Sind Sie der richtige Partner für die anstehenden Statements?
  • Gibt es strittige Entwicklungen, die den Journalisten bekannt sein könnten?
  • Haben Sie klare Antworten auf die zu erwartenden Fragen?
  • Kennen Sie die derzeitigen Stimmungen und Informationsbedürfnisse der Öffentlichkeit?
  • Haben Sie eine Methode, schnell und sicher Statements und Mediengespräche vorzubereiten?

Probleme in allen Statements:

  • eine monotone, am Satzende gehobene Stimme,
  • der Wunsch nach Vollständigkeit,
  • unbegründete Zielsätze (Beispiel für einen Zielsatz: „Wir stehen zu unserem Trainer!“)
  • mangelnde Stringenz und Zielrichtung
  • viel zu komplizierte Satzformen

Häufig angenommene und nicht geschnittene Statements:

  • kurze Sätze,
  • klare Stellungnahmen,
  • eine rhetorische Anordnung,
  • einen einfachen, aufgrund des Gesagten glaubhaften, plausiblen Zielsatz.

Statements vorbereiten:

  • Dauer des Statements ( in Sekunden! ) erfragen bzw. besprechen,
  • Argumente sammeln und ordnen,
  • auf mehrere Fragen vorbereiten,
  • gegebenenfalls Fragen vorschlagen, für die gezielt Statements abgegeben werden können,
  • ausreichend viele Varianten auf Stichwortkarten vorbereiten,
  • verschieden lange Statements vorbereiten. Dabei mit einer Uhr mit Sekundenzeiger die Zeit planen (15/20/25/30, …Sec.),
  • Stringenz der Gedankenschritte prüfen,
  • Feedbacks geben lassen (z.B. vom Trainer, Kollegen, …)
  • nie auswendig lernen.

Denken Sie stets daran:

Geben Sie nie direkt nach einem Wettkampf ein Statement ab! Lassen Sie den Journalisten – trotz Drängen – solange darauf warten, bis Sie sich emotional kontrolliert regulieren können. So vermeiden Sie am besten unüberlegte Statements.

Zeigen Sie sich gegenüber den Journalisten generell stets freundlich und kooperationsbereit, denn was am Ende zählt ist Ihre Publikumssicht!

Jedes Statement beantwortet eine für die Zuschauer oder Hörer gestellte Frage!
Wichtig für die Formulierung der Antwort ist also der Informations- und Wissensstand des Publikums dieser Sendung/Zeitung. Bringen Sie also in Erfahrung, was Sie als Vorwissen voraussetzen können, um nicht irrelevante Informationen zu liefern. Sich wiederholende Informationen werden ohnehin gestrichen. Noch schlimmer: Reden von Dingen, für die das Publikum keine Aufnahmebereitschaft hat.

Für weitere Fragen und Tipps zum professionellen Umgang mit den Medien im großen Spektakel des Leistungssports können Sie sich auch direkt an mich wenden. Bei mir erfahren Sie mehr über mein Mentales Medien-Training (MMT): http://www.cord-bitter.de

Gut sein, wenn’s drauf ankommt. Erfolg beginnt im Kopf!

Tunnelblick

Wie sich Autogenes Training und Mentales Training nicht nur im Leistungssport, sondern in allen Lebensbereichen positiv auswirken können, dazu siehe das

Interview mit „RadioFritzen am Morgen“ (Radio Fritz, rbb)
Dienstag, 07.10.2014 (09.15 Uhr)

Tunnelblick hilft gegen nervige S-Bahn-Quasseler

Mit gezielter Konzentration könnt Ihr jede Nerverei ausblenden, meint Diplom-Psychologe, Entspannungstherapeut und Mentalcoach Cord Bitter aus Berlin-Neukölln.

Bitter im Interview: Audio

Was macht einen guten Coach aus?

Mauerweg 029Authentizität. Also neben all seiner ganzen (akademischen) Ausbildung nicht Technik und Methodik, sondern Ehrlichkeit. Ein richtig guter Coach ist für mich jemand, der nur ‚lehrt‘, was er selbst erfahren hat.

Was bei einem Klienten gut ankommt – womit man bei ihm echtes Vertrauen schafft ist, wenn man als Coach auch eigene ‚Schwächen‘ zugibt… am besten kombiniert mit einer Prise Selbstironie.

Wir leben leider in einer Zeit, wo sich fast niemand mehr traut, über seine ‚Schwächen‘ zu reden, ob unter Arbeitskollegen oder Freunden. Alles wird in unserer digitalen Gesellschaft immer transparenter und nur noch rein ökonomisch, leistungsorientiert betrachtet. Zudem hat man es in Deutschland u.a. als „Quereinsteiger“ / „Grenzgänger“ ohne Stallgeruch immer noch sehr schwer… andere Länder sind uns da weit voraus, wie ich aus zahlreichen internationalen Kontakten längst weiß.

Im Leistungssport oder in den Medien werden Schwäche, mündige Anders-Denker sofort mit Ausschluss / Kündigung oder andere drastische Sanktionen quittiert. So hart wie hier ist es längst auch schon in anderen wirtschaftlichen Bereichen… Burnout  bzw. im schlimmsten Fall Depressionen sind bei diesem Spiel für viele leider vorprogrammiert. Diese teilweise sehr ungesunden gesellschaftlichen Systeme können wir nicht ändern, wohl aber uns selbst, wenn wir persönlich bereit dazu sind.

Ich muss nicht selbst als Protagonist auf der großen Bühne im Rampenlicht gestanden oder als Profi-Fußballer vor 80.000 Zuschauern im Stadion gespielt haben, um als kompetenter berufserfahrener Sportpsychologe (asp/bdp), Psychotherapeut (HPG) und Mental-Coach mit viel Lebenserfahrung u.a. sportpsychologisch erfolgreich arbeiten zu können. Meine persönlichen Erfahrungen in diesen Bereichen des großen SPEKTAKELS – in unterschiedlichen verantwortungsvollen Funktionen hinter den Kulissen von Medien und Leistungssport –  sind mittlerweile von elementarer Qualität. Oftmals ist es sogar für den Klienten sehr förderlich, wenn man neben diesen Bereichen zudem noch aus völlig anderen Feldern kommt… denn wir sind und bleiben alles sehr wertvolle Menschen mit vielen ROLLEN in unserem endlichen Leben,… ob als „gefeierter STAR“ oder als der kleine „Held im Alltag“. Was zählt ist die tägliche ÜBUNG… ob als Coach oder Nicht-Coach.

Nur der Klient mit ehrlichem Veränderungswunsch kann „erkennen, was mit ihm los ist“! Nur er kann die Lösung finden… und seinen Weg in FREIHEIT und tieferem Bewusstsein gehen. Vertrauliches Coaching als professionelle Unterstützung / Begleitung, nicht mehr und nicht weniger – ich unterstütze sie gerne dabei… mit all meiner Erfahrung in einem natürlich sehr geschützten Raum.

In meinen Coaching-Sitzungen stelle ich fast nur Fragen… und Tipps gebe ich nur noch in absoluten (Not-) Ausnahmefällen. Ich sehe mich weniger als Lehrer, als vielmehr als prozess-begleitender Impulsgeber.

Professionelle Gesprächsführung

Einige Tipps zur professionellen Gesprächsführung

Wertvolle Tipps für Sportpsychologen, Physiotherapeuten, Mediziner, Laufbahnberater oder andere Berater im Sport-Kontext (von Cord Bitter; modifiziert nach Irvin D. Yalom, 2002)

1. Frühstadium: Beziehen Sie den Athleten / Trainer mit ein.
Schon im Frühstadium des Gesprächs / Coachings sollten bestimmte Schritte unternommen werden.

  • Leiten Sie die Sitzung möglichst nicht ein. Warten Sie lieber auf den Athleten / Trainer; und hören Sie, was sein dringlichstes Anliegen ist.
  • Wenn Sie doch die Einleitung machen, gehen Sie zunächst noch mal auf die letzte Sitzung ein.
  • Ziehen Sie den Athleten / Trainer als Verbündeten heran, indem Sie um die Erlaubnis bitten, Ihre Hier-und-Jetzt-Beobachtungen mitzuteilen („Feedback geben“).
  • Machen Sie ihm klar, dass es sich um Beobachtungen handelt, die für die Gründe, aus denen er bei Ihnen ist, höchst relevant sind.

Lassen Sie nie eine Sitzung verstreichen, ohne einen prüfenden Blick auf ihre Beziehung zu werfen; fragen Sie den Athleten / Trainer:

  • „Wie geht es uns heute miteinander?“
  • „Wie erleben Sie den Abstand zwischen uns heute?“
  • „Stellen Sie sich vor, wie Sie in einer halben Stunde auf der Heimfahrt sind und auf unsere heutige Sitzung zurückblicken. Was für Gefühle hegen Sie dann für sich und mich? Welche Aussagen über unsere Beziehung wurden heute nicht getroffen, welche Fragen dazu nicht gestellt?“

Beachte Anfängerfehler!

Entscheidend ist immer, wie und bei welchen Gelegenheiten der Sportpsychologe / Coach / Physiotherapeut sein Fachwissen äußert. Jede fachliche Stellungnahme sollte immer nur als Vorschlag artikuliert werden und immer nur dann, wenn sie der Athlet / Trainer aktuell einfordert. Unpassend wären also ausgedehnte „seminaristische Auslassungen“. Solche könnte sich der Athlet / Trainer ja auch andernorts besorgen. (vgl. a. Schreyögg, 1999)

2. Tagesablauf
„Bitte schildern Sie mir im Detail Ihren typischen Tagesablauf.“
Eine Erkundung der kleinsten Details aus dem Leben eines Athleten / Trainer ergibt nicht nur reichhaltiges Material, das sonst oft vernachlässigt wird, sondern ist auch eine Starthilfe für den Prozess des Kennenlernens. Sie steigert das Gefühl der Intimität zwischen Sportpsychologen / Physiotherapeuten (usw.) und Athlet / Trainer, das für eine Veränderung so notwendig ist.

3. Unsere eigenen Gefühle im Hier und Jetzt
Wir sind Experten darin, die beste Quelle verlässlicher Daten über unseren Athleten / Trainer auszuschöpfen: unsere eigenen Gefühle!
Wenn Sie sich – beim Feedback geben – auf ihre eigenen Gefühle konzentrieren, werden Sie mit viel geringerer Wahrscheinlichkeit Abwehr auslösen – schließlich sind es Ihre Gefühle, und die können nicht angezweifelt werden!

4. Jeden Tag ein bisschen näher
Ich und mein Athlet / Trainer schreiben nach jeder Sitzung eine kurze Erfahrungs-Zusammenfassung der Stunde; vor der darauffolgenden Sitzung lesen wir die des anderen vor.

5. Übernahme von Verantwortung
Sobald Menschen / Athleten / Trainer erkennen, welche Rolle sie bei der Entstehung ihres eigenen Lebensdilemmas spielen, erkennen sie auch, dass sie und nur sie die Macht haben, die Situation zu verändern! [Athlet/Trainer muss aktiv mitarbeiten… Sportpsychologe / Physiotherapeut (usw.) ist kein magischer Helfer / Zauberer! ]

6. Treffen Sie nie (fast nie) für Ihren Athleten / Trainer Entscheidungen!

7. Machen Sie sich nach (in) jeder Sitzung Notizen.

Harun Farocki: Deep Play

Harun FarockiBild: Farocki Filmproduktion

Am Mittwoch ist der großartige Filmemacher, Videokünstler, Autor, Essayfilmer, Hochschuldozent Harun Farocki im Alter von 70. Jahren gestorben! Ich habe ihn 1990 erstmals an der Berliner Filmhochschule Berlin (DFFB) persönlich kennenlernen dürfen. Er war damals 46 Jahre – ich 24 Jahre. Er war nicht nur ein international anerkannter Essayfilmer und Videokünstler, sondern auch ein großartiger Mensch. Ein Einzelkämpfer gegen die Macht der Bilder.

Mit seiner Video-Installation „Deep Play“ hinterlässt er auch eine phantastische künstlerische Arbeit zum „World Cup Final 2006: Italy vs. France“ in Deutschland. Siehe ein Video (Englisch) dazu durch Klick auf das Foto unten:

Robert Wainstein_Deep PlayVeröffentlicht auf Youtube am 16.07.2014.

Robert Wainstein presents „Contested Terrain in Farocki’s ‚Deep Play,'“ part of Williams‘ 19th Annual Graduate Art History Symposium, Friday, June 6, at Brooks-Rogers Recital Hall.

Wie der Sport die Psyche belasten kann

Der Tagesspiegel, So. 27.07.2014. Athleten müssen nicht nur körperlich, sondern auch mental stark sein. Haben sie Probleme mit ihrem Selbstvertrauen oder der Motivation, können sie ihre Leistungen nicht mehr erbringen. Und sie laufen Gefahr, psychisch krank zu werden.

Und wieder nicht. Ein Jahr lang hat die Schwimmerin Dorothea Brandt trainiert, war morgens um 7 Uhr im Wasser, Tag für Tag, bis zur Erschöpfung. Doch dann verpasste sie die Qualifikation für die Weltmeisterschaften. Nicht 2005, nicht 2006, nicht 2007 und 2009. An ihrer Fitness oder ihren Fähigkeiten lag es nicht. Es war ihr Kopf, der nicht funktionierte, der blockiert war von Selbstzweifeln. „Irgendwann habe ich dann nicht mehr nur mein Talent, sondern meine Zurechnungsfähigkeit infrage gestellt. Ich, im Hochleistungssport, das erschien mir auf einmal so lächerlich“, erzählt die 30-Jährige. Heute ist sie Deutsche Meisterin.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Drei Fragen zum Nachdenken:
1. Warum werden im Spitzensport seit Jahrzehnten viele Millionen Euro nur für Ärzte, Sportmediziner, Physiotherapeuten, Fitnesstrainer, Ernährungsberater etc. ausgegeben und vergisst dabei gleichzeitig  das Kopf-Training?
2. Warum tun sich die allermeisten Spitzen-Clubs im Profi-Fußball bzw. OSP’s oder Leistungssportzentren mit einer Festanstellung eines Sportpsychologen in diesem Land immer noch so extrem schwer?
3. Externe Sportpsychologen ‚bei Bedarf‘ nur als Alibi oder Feuerwehrleute?

Gibt es sie doch noch – „die harten Jungs“? Deutschland wird Weltmeister

Herzlichen Glückwunsch an die Deutsche Nationalmannschaft zum Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien! In einem dramatischen Finale gegen Argentinien auf Augenhöhe haben sich „unsere Jungs“ mit ihren allerletzten ‚Körnern’ in die Zweikämpfe geworfen, ebenso wie die Argentinier, die einen Sieg genauso verdient gehabt hätten. Aber am Ende entscheiden oftmals nur Millimeter / Sekunden oder ein genialer Mario Götze über Sieg oder Niederlage, vor allem auf diesem absoluten Weltklasse-Niveau!

Was ein übermenschlicher Leistungs- bzw. Ergebnisdruck im großen Medien-Spektakel bewirken kann, zeigte das historische Halbfinal-Spiel Deutschland gegen Brasilien 7:1! Sechs Minuten totaler Blackout der Brasilianer reichten für diese Tragödie aus. Wer von den echten Fußballfans vor Ort und an den Bildschirmen hatte in diesen Momenten kein Mitleid / Mitgefühl? Zwei aktuelle Beispiele dafür, welch enorme Bedeutung die moderne Sportpsychologie zur Leistungsoptimierung im Leistungssport längst eingenommen hat: „Mental stark sein, wenn’s drauf ankommt.“

Die Angewandte Sportpsychologie im Leistungssport hat aus meiner Erfahrung neben der Leistungsoptimierung allerdings auch die Aufgabe, sich um die „Verlierer“ zu kümmern. Und das werden in diesem System immer die allermeisten sein… insbesondere schon im Nachwuchsbereich – von 95% dieser Hochbegabten hört man irgendwann nie wieder etwas! Aber dafür interessieren sich i.d.R. nicht das mediale große Spektakel und seine (Party-/Event-)Öffentlichkeit. Man schaut lieber nur auf die Sieger – und identifiziert sich damit, als mit den Verlierern! Sozialpsychologisch ist dies keine neue Erkenntnis, vor allem in sehr schwierigen Zeiten nicht.

Balla BallaBalla Balla Germany 2014. Siehe Video durch Klick auf Foto.

BROT UND SPIELE – PANEM ET CIRCENSES

Drei Fragen zum Nachdenken:
1. Was wäre gewesen, wenn Deutschland in letzter Sekunde das Finale verloren hätte?
2. Wie gehen die Brasilianer jetzt mit dieser sportlichen Tragödie nach der WM 2014 um?
3. Wer sind die wahren Gewinner und Verlierer dieser milliardenschweren WM 2014?

„Unser Held“ Mario Götze (22 Jahre, Marktwert 48,00 Mio €, Jahresgehalt ?) erinnerte die Weltöffentlichkeit bei der Siegerehrung an seinen verletzten Freund Marco Reus (25 Jahre, Marktwert 50,00 Mio €, Jahresgehalt ?). So sehen die 5% der wahren Sieger aus!

 

WM 2014 :: FUSSBALL-KUNST :: FUSSBALL-KULTUR

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien steht unmittelbar vor der Tür. Aus diesem Anlass möchte ich meine Leser an zwei meiner größten Idole im Profi-Fußball erinnern, an den bis heute besten Trainer César Luis Menotti (Argentinien) und an den besten Fußballer „Dr. Sócrates“Sócrates Brasileiro Sampaio de Souza Vieira de Oliveira (Brasilien). Ihr persönlicher Horizont ging immer weit über den Fußball hinaus. Solch starke Persönlichkeiten (Künstler, Philosoph, Kinderarzt… usw.) wären heute im internationalen Profi-Fußball im medialen Spektakel völlig undenkbar. Freuen Sie sich auf die Video-Ausschnitte (Klick auf das jeweilige Foto):

Socrates

Socrates_Int.

Menotti_Gala 2009Deutsche Akademie für Fußball-Kultur (17.12.2009). „Eine mutige Geste machte César Luis Menotti weltberühmt im Augenblick seines größten sportlichen Triumphs, dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1978 im eigenen Land, Argentinien, verweigerte er bei der Siegerehrung dem amtierenden Staatsoberhaupt, Junta-General Jorge Rafael Videla, öffentlich den Handschlag. Mehr noch als die entscheidenden Tore von Mario Kempes blieb der (Fußball-)Welt dieser Moment in Erinnerung. Der Walther-Bensemann-Preis würdigt in der Regel eine außergewöhnliche Lebensleistung und hat damit eine gewisse Sonderstellung unter den Fußball-Kulturpreisen der Akademie. Der Preis steht zum einen für das Anliegen der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur, Fußball über das Spiel hinaus als kulturelles, historisches, soziales und politisches Phänomen zu begreifen. Denn Walther Bensemann war nicht nur ein Fußballpionier. Er stand trotz zahlreicher Anfeindungen fest zu seiner Überzeugung, dass der Fußball in besonderem Maße zur Völkerverständigung beitragen kann und soll. Zum anderen wird durch den Walther-Bensemann-Preis an eine herausragende Person des Sportjournalismus erinnert, die als Gründer und brillante Feder des „kicker“ Wertvolles für die mediale Darstellung des Spiels geleistet hat. Zum dritten steht dieser Preis für das Bestreben, die Rolle des Fußballs in der politischen Geschichte zu verdeutlichen. Mit der Auszeichnung werden Menschen geehrt, die Herausragendes für den Fußball geleistet haben und dabei immer wieder auch gegen den Strom schwimmen mussten. Der Preis zeichnet Personen der Zeitgeschichte aus, deren langjähriges Wirken in der Tradition Walther Bensemanns steht: ein Sonderpreis für außergewöhnliches Engagement verbunden mit Mut und Pioniergeist, für mehr gesellschaftliche Verantwortung, Fairplay und interkulturelle Verständigung im Umfeld des Fußballs.“

LOSLASSEN

Diesen Vortrag sollten Sie sich 2014 nicht entgehen lassen. Wenn es Sie anspricht, dann können Sie mich gerne kontaktieren unter: mail@cord-bitter.de

INHALT:

Was haben hoch bezahlte Profi-Fußballer oder Hochleistungssportler, Schauspieler, Moderatoren, Musiker, Künstler oder Führungskräfte gemeinsam? Was können wir alle von ihnen lernen?

Viele von ihnen haben DAUERSTRESS, andere enorme Ängste, wenn es um ihren wichtigsten Auftritt / Wettkampf geht. Auftrittsangst oder Lampenfieber haben nicht nur Anfänger.
Cord Bitter durfte viele schon sehr erfolgreiche Protagonisten kennen lernen, die nach außen stark und unverwundbar erscheinen, aber im Kern unsicher und verletzt zu ihm in die Beratungen kamen.

Aus zahlreichen vertraulichen Einzel-Coachings in den letzten 15 Jahren weiß der Diplom-Psychologe, Coach, Medien- und Sportpsychologe (asp/bdp), Psychotherapeut (HPG) und Hypnotherapeut, Cord Bitter, womit diese und andere hoch-talentierte Menschen des großen Spektakels (Scheinwerferlichts) innerlich zu kämpfen haben, wenn es wirklich drauf ankommt!

Aus seiner vetraulichen Arbeit mit den Klienten und deren Umfeld entwickelte Bitter über viele Jahre sein ganz eigenes Coaching- und Beratungskonzept, in dessen Mittelpunkt Themen stehen wie: MENTALE STÄRKE, MOTIVATION, ENTSPANNUNG, INTUITION, GEFÜHL, KREATIVITÄT, STILLE, BALANCE, ACHTSAMKEIT, MITGEFÜHL, KLANG, SELBST-VERTRAUEN, RÄUMLICHE ATMOSPHÄRE… KONZENTRATION… MOMENT BY MOMENT…     L O S L A S S E N.

Freuen Sie sich auf Bitters erfrischende Anekdoten aus der Praxis des Spektakels.

Unser wichtigster Gesprächspartner sind wir selbst – lebenslang!  … unsere negativen Gedanken stehen uns dabei oft genug im Weg!

KOPFSTOSS

Das Foto in der Kopfzeile machte ich am 09. Juli 2006, WM-Finale in Berlin zwischen Italien und Frankreich. Die Spieler liefen sich warm, mehrere Hundert Presse-Fotografen und 25 TV-Kameras, die alleine das internationale Signal produzierten (+ diverse nationale TV-Kameras) hinter den Werbebanden, eine Milliarde Zuschauer weltweit vor den Bildschirmen. Und dann kam die 110. Spielminute in der Verlängerung in diesem medialen Megasport-Spektakel. Wir erinnern uns alle.

(12.07.2006; dpa): „Zidane bereut Kopfstoß nicht. Der französische Fußballer Zinedine Zidane hat sich für seinen Ausraster im WM-Finale entschuldigt. Er bereut seinen Kopfstoß gegen den italienischen Spieler Marco Materazzi aber nicht. Befragt zum genauen Wortlaut der Beleidigung sagte Zidane: >>das waren sehr persönliche Dinge, das betrifft meine Mama, meine Schwester.<< Der Mittelfeldstar ergänzte: >>Er (Materazzi) sagte Worte, Worte, die sehr hart sind, und wiederholt sie mehrfach. Sie hören sie einmal und versuchen wegzugehen. Das habe ich getan. …Sie hören sie zwei Mal, dann das dritte Mal…<<’ Nach dem Kopfstoß gegen Materazzi in der 110. Minute zeigte Schiedsrichter Horacio Elizondo (Argentinien) dem französischen Kapitän Zidane die Rote Karte. Es war das letzte Profi-Fußballspiel für den Spielmacher, der zuletzt bei Real Madrid unter Vertrag stand. >>Ich entschuldige mich bei den Kindern, die das gesehen haben <<, betonte Zidane. So etwas sei „unentschuldbar“. So dürfe man sich nicht verhalten. >>Ich muss es laut und deutlich sagen, weil es von zwei bis drei Milliarden Fernsehzuschauern und Abermillionen Kindern gesehen wurde.<< Bedauern wollte Zidane seine Aktion aber nicht. >>Ich kann meine Handlung nicht bedauern, weil das bedeuten würde, dass er Recht hatte, es zu sagen. Ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kann es nicht sagen. Nein, er hat kein Recht, das zu sagen, was er sagt<<, betonte Zidane, der den genauen Wortlaut nicht verraten wollte.“ (dpa)

Dieses Spektakel auf die absolute Spitze getrieben verdeutlicht, dass es sich beim Fußball um einen Mediensport und damit Milliardengeschäft handelt. Wer in diesem Spiel die Nerven bis zum Abpfiff behält, hat gute Chancen, (nicht nur) das Finale zu gewinnen. Aber wie schafft ein Spitzensportler dass, wenn man 110 Minuten lang von seinem Gegenspieler provoziert und aufs Übelste beschimpft wird? Die professionelle, angewandte Sportpsychologie (mit medienpsychologischer Kompetenz) kann dabei als ein wesentliches Mosaiksteinchen helfen und schon im Nachwuchsbereich dafür die immer notwendigeren mentalen Grundlagen schaffen. Unsere DFB-Fußballnational-mannschaft hatte erstmals 2004 – also vor genau 10 Jahren – einen Sportpsychologen ins Boot geholt; mit viel Erfolg, wie man heute weiß… Seitdem hat sich bei unseren Fußballclubs vieles getan auch im Bereich sportpsychologische Betreuung, Beratung und Begleitung. Aktuellstes tolles Beispiel ist der Traditionsclub Schalke 04, der Anfang des Jahres für seine Profimannschaft eine fest angestellte, berufserfahrene Sportpsychologin ins Trainingslager Katar mitnahm. Was bei unseren Olympioniken längst Alltag ist braucht bei unseren deutschen Profi-Fußballclubs aber noch etwas mehr Zeit, um wirklich von einer vorurteilslosen, selbstverständlichen Etablierung der Sportpsychologie im Mediensport Fußball sprechen zu können.

Dieser Blog möchte Sie in Zukunft kompetent informieren über das spannende Berufsfeld des Sportpsychologen im Leistungssport aus erster Hand, in dem unsere Medien im Zeitalter von smartphone, facebook, Twitter oder Youtube, wo jeder seine Pixel sofort und fast live aus jeder ‚Perspektive’ (!) ins weltweite Internet stellen kann, eine immer größere Rolle spielen, vor allem im Profi-Fußball.

Ich hoffe, ich kann Sie mit meinen Texten, Bildern und Kommentaren als unabhängiger Coach, Medien- und Sportpsychologe (asp/bdp) im Leistungssport begeistern und wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Schauen! Die nächste WM 2014 in Brasilien steht vor der Tür.

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Video: Balla Balla Germany

ALLES KOPF BALL!

Cord Bitter